Ernteausfälle drohen

US-Regierung geht nun gegen das Bienensterben vor

Ausland
21.06.2014 10:20
Die US-Regierung hat am Freitag eine landesweite Strategie gegen das dramatische Bienensterben in Amerika angekündigt. Mit dem Verlust an Honigbienen und anderen Blütenbestäubern droht der US-Volkswirtschaft durch geringere oder ganz ausfallende Ernten ein Milliardenschaden.

In den vergangenen Jahren hat das Bienensterben in den USA eine Dimension erreicht, die nach Einschätzung der Regierung wirtschaftlich bedenklich ist. Die Honigbienen bestäuben Pflanzen, die ein Viertel der Früchte erzeugen, die in den USA konsumiert werden. Mandeln, das zweitwichtigste Agrarerzeugnis in Kalifornien, werden fast ausschließlich durch Honigbienen bestäubt. Deren Bestäubungsleistung sorge für Agrargüter im Wert von jährlich mehr als 15 Milliarden Dollar, erklärte das US-Präsidialamt. Auf etwa neun Milliarden Dollar jährlich wird die Leistung von wilden Bestäubern wie Hummeln geschätzt.

"Das Problem ist ernst"
Im Winter 2013/14 wurde bei den Imkern in den USA ein Verlust von 23 Prozent der Bienenvölker registriert - eine Entwicklung, die schon länger anhält. "Das Problem ist ernst und stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion in Angriff genommen werden muss", erklärte das Präsidialamt.

Präsident Barack Obama wies die zuständigen Bundesbehörden an, durch Forschung, Aufklärung und Landmanagement die Lebensbedingungen für die Bienen und deren Gesundheit zu verbessern.

Auch in Österreich will man dem Bienensterben entgegenwirken. Umweltminister Andrä Rupprechter hat im März das Projekt "Zukunft Biene" angekündigt. Es soll bis 2017 die Ursachen des Bienensterbens klären. Ebenso sprach sich der Minister gegen Monokulturen und Notfallzulassungen von Pestiziden aus. Sein "Pakt für die Biene" sieht vor, bis zum Ende seines Mandats die Zahl der Bienenvölker zu erhöhen.

Noch immer ist die Ursache des Bienensterbens nicht klar
Die genauen Ursachen des Bienensterbens sind nämlich bisher unklar. Vermutet werden mehrere Faktoren, darunter Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten, der Verlust genetischer Vielfalt, falsche Fütterungen und Pestizide.

Umwelt- und Naturschutzgruppen wie Friends of the Earth fordern vor allem Maßnahmen gegen den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Diese hochwirksamen Insektenbekämpfungsmittel werden für das Bienensterben mit verantwortlich gemacht. "Die Regierung sollte die Freigabe und den Einsatz dieser giftigen Pestizide unterbinden, solange deren Unbedenklichkeit nicht erwiesen ist", sagte der Präsident von Friends of the Earth, Erich Pica.

Die Lebensmittelkette Whole Foods Markets startete im vergangenen Jahr eine Kampagne zum Schutz der Bienen. Auf Fotos zeigte sie immer wieder, wie leer die Frühstückstische oder Lebensmittel-Regale in den Läden wären, wenn die Bienen verschwänden.

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