Ungewöhnliche Aktion

US-Moderator erließ 9000 Amerikanern Arztschulden

(Bild: HBO/YouTube.com)

Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat der Satiriker John Oliver im US-Fernsehen für Aufsehen gesorgt: Er erließ rund 9000 Amerikanern die Schulden für deren Arztrechnungen. In seiner Sendung "Last Week Tonight" prangerte er am Sonntagabend eine Schattenindustrie in einigen Bundesstaaten an, die Privatschulden aufkaufe, um sie dann mit zweifelhaften Methoden einzutreiben.

Oliver gründete daher im Bundesstaat Mississippi ein Inkassounternehmen namens Central Asset Recovery Professionals (Carp), wie er in der Sendung "Last Week Tonight with John Oliver" erzählte. Seinen Angaben zufolge war der bürokratische Aufwand dafür geringer, "als wenn man Fische aus einem See fangen wollte". Mit der Firma kaufte er für 60.000 US-Dollar (umgerechnet knapp 53.000 Euro) die Schulden für medizinische Behandlungen von 9000 Amerikanern, die insgesamt 15 Millionen Dollar (rund 13,2 Millionen Euro) betrugen.

Firmen, die Banken oder anderen Gläubigern Schulden abkaufen, bezahlen dafür in der Regel nur einen Bruchteil des Nennwerts, wie Oliver erklärte. Meist sei eine Rückzahlung durch die Schuldner unwahrscheinlich. Wenn er wolle, könnte er Mitarbeiter bei den Schuldnern seiner Firma anrufen und "ihr Leben auf den Kopf stellen" lassen, sagte der 49-jährige Brite. "Daran wäre absolut nichts falsch, abgesehen davon, dass absolut alles daran falsch ist."

Stattdessen werde er die Schulden nun erlassen, erklärte der Late-Night-Talker. Dann drückte Oliver feierlich auf einen symbolischen roten Buzzer (im Video der Sendung ab Minute 20) und sagte: "Ihr seht mir dabei zu, wie ich 15 Millionen Dollar verschenke."

(Bild: HBO/YouTube.com)

Schätzungen zufolge haben 43 Millionen US-Amerikaner Schulden wegen unbezahlter Arztrechnungen - seit der Aktion des in Großbritannien geborenen Moderators, Komikers und Schauspielers am Sonntagabend sind es 9000 Menschen weniger...