Obama für Lynch

US-Justiz: Erste Schwarze als Ministerin nominiert

(Bild: APA/EPA/JUSTIN LANE)

US-Präsident Barack Obama hat am Samstag die bisherige Chefanklägerin in Brooklyn, Loretta Lynch, für das Amt der Justizministerin nominiert. Die 55-Jährige soll Nachfolgerin von Eric Holder werden, der vor sechs Wochen seinen Rücktritt erklärt hatte. Damit könnte erstmals in der Geschichte der USA eine schwarze Frau Justizministerin werden.

Vorgänger Holder war der erste schwarze Justizminister in der Geschichte der Vereinigten Staaten und ein enger Vertrauter von Obama. Obama entschied sich mit Lynch nun für eine Kandidatin, die nicht zu seinem engeren Zirkel gehört. Dadurch könnte er die Republikaner, die überlegenen Sieger der jüngsten Kongresswahl, auf seine Seite ziehen. Der Senat muss Lynch noch bestätigen.

"Starke, unabhängige Staatsanwältin"
Präsidentensprecher Josh Earnest würdigte Lynch als "starke, unabhängige Staatsanwältin", die schon zweimal eine der wichtigsten Staatsanwaltschaften der USA geführt habe. Die 1959 in Greensboro im US-Staat North Carolina geborene Lynch ist derzeit Staatsanwältin im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Sie wäre nach Janet Reno unter Ex-Präsident Bill Clinton die zweite Frau an der Spitze des Justizministeriums.

Lynch ist seit 2010 Bundesstaatsanwältin in Brooklyn, nachdem sie dieses Amt bereits von 1999 bis 2001 innehatte. Dazwischen arbeitete die Juristin für die Anwaltskanzlei Hogan & Hartson in New York, wo sie vor allem im Wirtschaftsrecht tätig war. Lynch hat einen Doktortitel von der Eliteuniversität Harvard.

Sicherheitsberater als Vize-Außenminister nominiert
Am Freitag hatte Obama bereits seinen bisherigen stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater Tony Blinken als neuen Vize-Außenminister nominiert. Blinken soll die Nachfolge von Bill Burns als Stellvertreter von Außenminister John Kerry antreten.