Fanatisch religiös

US-Familie nach drei Monaten auf See gerettet

Ausland
12.08.2013 18:48
Eine fanatisch religiöse Familie mit zwei kleinen Kindern aus den USA ist nach fast drei Monaten Irrfahrt auf dem Meer gerettet worden. Mike Gastongay sowie sein Sohn Sean und dessen Frau Hannah hatten versucht, von San Diego aus zur 5.300 Kilometer entfernten Insel Kiribati zu segeln - um vor der Anerkennung von Homosexualität und Abtreibung in den USA zu "flüchten".

Die Familie erreichte am Freitag den Hafen von San Antonio in Chile, nachdem sie von einem venezolanischen Tanker gerettet und schließlich mit einem japanischen Frachter an Land gebracht worden war.

Reise "aufregend und beängstigend"
Mike (2. von rechts), Sean (5. v.r.) und Hannah (4. v.r.) Gastonguay waren im Mai ohne große nautische Erfahrung und nur in einem kleinen Boot von San Diego aus aufgebrochen - mit dem Neugeborenen und der dreijährigen Tochter des Ehepaars. Die monatelange Reise sei "ziemlich aufregend", aber zeitweise auch "ein wenig beängstigend" gewesen, erzählte die 26-jährige Hannah gegenüber der Nachrichtenagentur AP. Kiribati habe die Familie ausgesucht, weil es sich um "eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt" handle und es wenig Einwohner - es sind gerade einmal 100.000 - habe.

"Flucht" vor Abtreibung, Homosexualität und Steuern
Aus den USA "flüchten" wollte die Familie, da ihre Religion der Politik des Landes widerspreche: "Als Christen glauben wir nicht an Abtreibung, Homosexualität und durch den Staat kontrollierte Kirchen", so Hannah Gastonguay, US-Kirchen seien "nicht sie selbst". Zudem habe sie ein Problem damit, "gezwungen zu werden, diese Steuern zu zahlen für Abtreibungen, mit denen wir nicht einverstanden sind". Einer bestimmten Kirche gehört die Familie eigenen Angaben nach nicht an, man habe sich den Glauben durch das Lesen der Bibel und Gebete selbst angeeignet.

"Glaubten, Gott würde uns durchhelfen"
Der Glaube habe dann auch bei den Monaten auf See geholfen, so Gastonguay - ein Sturm sei auf den nächsten gefolgt, was das Boot immer mehr beschädigt habe. Nach zwei Monaten seien ihre Vorräte zur Neige gegangen, sie hätten sich von Fisch ernährt. Angst vor dem Tod hätten sie dennoch nicht gehabt: "Wir glaubten, Gott würde uns durchhelfen." Dass die Fahrt nach Kiribati nicht funktioniert hat, werde die Familie nicht aufhalten: Sie planen, "zurück nach Arizona zu gehen", wo die Familie vor dem Start ins Abenteuer in San Diego gewohnt hatte, und "einen neuen Plan zu entwickeln", so Hannah Gastonguay.

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