Brisanter Bericht

US-Behörde spionierte eigene Wissenschaftler aus

Ausland
15.07.2012 17:04
Die für die Arzneimittel-Kontrolle zuständige US-Behörde FDA hat im Jahr 2010 eine großangelegte Bespitzelungsaktion gegen kritische eigene Wissenschaftler durchgeführt. Tausende private E-Mails von insgesamt 21 Angestellten an Kongressmitglieder, Rechtsanwälte, Journalisten und sogar an Präsident Barack Obama seien mit Hilfe von Spionage-Computersoftware heimlich mitgelesen worden, berichtete die "New York Times" am Sonntag.

Die FDA (Food and Drug Administration) habe damit eine mutmaßliche "Kollaboration" von internen und externen Gegnern zur Verbreitung "diffamierender Informationen" über die Behörde verhindern wollen, so die "Times". Ausgangspunkt sei ein jahrelanger Disput zwischen ursprünglich fünf Wissenschaftlern und ihren Vorgesetzten gewesen.

"Spähaktion" lief aus dem Ruder
Die Angestellten hätten der Behörde vorgeworfen, aufgrund fehlerhafter Prozeduren Geräte für Mammografien und Darmspiegelungen zugelassen zu haben, die Patienten gefährlicher Strahlung ausgesetzt hätten. Die "Spähaktion" habe sich dann immer stärker ausgeweitet und sei aus dem Ruder gelaufen, berichtete die Zeitung, die nach eigenen Angaben bei der Operation gewonnene Dokumente einsah.

Angestellter stieß im Internet auf brisante Dateien
Aufgeflogen ist die Bespitzelungsaktion, als ein externer FDA-Berater 80.000 Seiten mit den geheimen Informationen versehentlich ins Internet stellte. Ein Wissenschaftler stieß auf die brisanten Dokumente, nachdem er eine Google-Suche nach seinem eigenen Namen gestartet hatte.

"Ich konnte nicht glauben, was ich da sah", sagte der geschockte Wissenschaftler gegenüber der "Times". "Ich dachte: 'Oh mein Gott! Die ganze Welt kann unsere privaten E-Mails lesen.' Es ist einfach furchtbar."

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