Erstmals an Menschen

US-Behörde erlaubt Test von Ebola-Medikament

Ausland
07.08.2014 23:43
Vor dem Hintergrund der Ebola-Epidemie in Afrika hat die US-Regierung ein experimentelles Medikament gegen die gefährliche Viruserkrankung für Test an Menschen zugelassen. Wie die kanadische Pharmafirma Tekmira mitteilte, revidierte die US-Gesundheitsbehörde FDA eine frühere Entscheidung, mit der Tests an gesunden Probanden gänzlich untersagt wurden.

Tekmira entwickelt mit Unterstützung des US-Verteidigungsministeriums eine Therapie mit der Bezeichnung TKM-Ebola. Es handelt sich dabei um ein Medikament aus RNA-Molekülen, das die Ebola-Viren einem intensiveren Angriff des Immunsystems preisgeben sollen. Die FDA hatte erst Anfang Juli den Stopp der ersten, bereits seit Anfang Jänner angelaufenen Tests an gesunden Probanden verfügt. Nun sei das Verbot gelockert worden, wodurch das Medikament an Ebola-Patienten eingesetzt werden könnte.

Zuvor hatte sich der Mitentdecker des Ebola-Virus, Peter Piot, für den raschen Einsatz eines anderen experimentellen Medikaments namens ZMapp ausgesprochen. Es sei an der Zeit, experimentelle Behandlungsmethoden in Afrika zu erlauben, sagte der belgische Wissenschaftler in einem am Donnerstag von der französischen Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Interview.

US-Patienten mit ZMapp behandelt
Das bisher nur an Tieren getestete Medikament wurde kürzlich erstmals bei zwei Patienten aus den USA eingesetzt, die sich in Westafrika mit dem gefährlichen Virus infiziert hatten (Bericht siehe Infobox). Piot wandte sich daraufhin gemeinsam mit zwei anderen renommierten Experten für Infektionskrankheiten mit der Forderung an die Weltgesundheitsorganisation, den Einsatz des Mittels auch in Afrika zu erlauben.

Die WHO setzte in Folge dessen eine Expertenkommission ein, um die ethischen Fragen eines derartigen Einsatzes zu studieren. Laut Piot, der 1976 zu den Mitentdeckern des Ebola-Virus gehörte, gibt es bei der Behandlung mit derartigen nicht-erprobten Mitteln in der Regel keine größeren Nebeneffekte. US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwoch einen Einsatz des experimentellen Serums ZMapp in Afrika als "voreilig" bezeichnet. Es gebe noch keine ausreichenden Informationen über seine Wirkung, sagte er beim USA-Afrika-Gipfel in Washington.

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