"Testfall" Kongo
UNO will erstmals Drohnen bei Mission einsetzen
Die MONUSCO genannte Mission in der DR Kongo ist die mit Abstand größte und teuerste der Vereinten Nationen. Mehr als 22.000 Mann sollen den Frieden in dem riesigen Gebiet wahren, wo trotz Erklärung einer einseitigen Waffenruhe durch die Rebellengruppe M23 zu Jahresbeginn nach wie vor kein Frieden herrscht.
Der Einsatz kostet jedes Jahr mehr als eine Milliarde Euro. Trotz des massiven Aufgebots kommt es immer wieder zu Überfällen auf Dörfer mit vielen Toten und Massenvergewaltigungen. Bisher erfuhren die UN-Truppen meistens erst davon, wenn die Marodeure längst wieder abgerückt waren. Die Aufklärung per Drohnen soll das ändern.
Drohnen-Einsatz seit Jahren diskutiert
Der Einsatz der Drohnen, der bereits seit Jahren diskutiert worden war, war nicht unumstritten. Vorbehalte hatten neben Russland und China - beide haben aber die Entscheidung im UN-Sicherheitsrat letztlich nicht blockiert - vor allem jene Länder, die Soldaten für die Blauhelmtruppe stellen. Hinter vorgehaltener Hand hieß es, sie fürchten, dass ihre Soldaten nun öfter in Gefechte verwickelt würden. Bislang beklagt die UN-Mission in der DR Kongo 161 Tote, 42 von ihnen waren zivile Mitarbeiter.
Nachbarstaaten des Bürgerkriegslandes äußerten Ängste, dass die Aufklärungsarbeit mittels Drohnen nicht nur auf das Konfliktgebiet beschränkt bliebe, sondern die gesamte Region betreffen würde.
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