"Säuberungen"

UNO: IS-Miliz richtete 670 Häftlinge im Irak hin

Ausland
25.08.2014 16:16
Die UNO wirft der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) "ethnische und religiöse Säuberungen" in den von ihr beherrschten Gebieten im Irak und in Syrien vor. IS-Kämpfer griffen "systematisch Männer, Frauen und Kinder wegen ihrer ethnischen, religiösen oder konfessionellen Zugehörigkeit" an, erklärte UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay am Montag. Neben den bereits bekannten Angriffen auf Jesiden berichtete Pillay von einem Massaker in einem irakischen Gefängnis - dort seien rund 670 Häftlinge hingerichtet worden.

Die Tat soll sich laut Pillay bereits am 10. Juni ereignet haben. Laut ihr vorliegenden Augenzeugenberichten seien an die 1.500 Gefangene aus dem Baduj-Gefängnis in Mossul in Lkws gepfercht und aus der Stadt gebracht worden. Nach eingehender Prüfung duften die sunnitischen Häftlinge wieder in das Gefängnis zurück. Insassen anderer Religionszugehörigkeiten seien erschossen worden.

Für das und viele andere Verbrechen an der Zivilbevölkerung gibt es Pillay zufolge genug Augenzeugenberichte. Neben Massenmorden würden die sunnitischen Extremisten aber auch systematisch Vergewaltigungen begehen und Menschen in die Sklaverei zwingen. Hunderttausende sind nach Angaben der Vereinten Nationen auf der Flucht vor den Extremisten. Seit gut zwei Wochen geht das US-Militär mit Luftangriffen gegen IS-Stellungen im Nordirak vor.

Auch Syrien will gegen ISIS vorgehen
Nun hat sich auch Syrien als Verbündeter im internationalen Kampf gegen die Islamisten angeboten. Bedingung dafür sei, dass die internationale Gemeinschaft die Führung und Unabhängigkeit Syriens respektiere, so Außenminister Walid al-Muallim am Montag. Am Sonntag hatten IS-Kämpfer den Militärflughafen Tabqa und damit die letzte Bastion der syrischen Armee in der Region Raqqa eingenommen.

Damaskus sei "zur Kooperation und Koordination auf regionaler und internationaler Ebene bereit, um den Terrorismus zu bekämpfen", sagte Muallim bei einer Pressekonferenz. Er bejahte ausdrücklich die Frage eines Journalisten, ob das Angebot auch für die USA und Großbritannien gelte. Die Beziehungen zwischen der Regierung in Damaskus und dem Westen sind seit Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges schwierig.

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