2015 ausgewiesen
Türkei schob Brüssel-Attentäter in Niederlande ab
Einer der Selbstmordattentäter vom Brüsseler Flughafen, Ibrahim El Bakraoui, ist von der Türkei am 14. Juli 2015 in die Niederlande ausgewiesen worden. Die türkischen Behörden hätten ihn gemeinsam mit einem nicht genannten Deutschen in ein Flugzeug von Istanbul nach Amsterdam gesetzt, teilte der niederländische Justizminister Ard van der Steur am Donnerstagabend in Den Haag mit.
Bakraoui hatte nach Angaben des Ministers keinerlei Bezug zu den Niederlanden. Er sei zu dem Zeitpunkt auch nicht in den Datenbanken der niederländischen und internationalen Ermittler registriert gewesen. Es habe daher keinerlei Grund gegeben, ihn festzunehmen, so Ard van der Steur.
Bakraoui war 2010 in Belgien zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden und vorzeitig freigekommen - offenbar trotz negativer Beurteilung der Gefängnisdirektion. Hätte er seine Strafe vollständig absitzen müssen, wäre er heute noch in Haft. Stattdessen wurde er im Juni 2015 an der türkisch-syrischen Grenze aufgegriffen und danach ausgewiesen.
Ankara will Belgien vor Bakraoui gewarnt haben
Die Türkei will die belgischen Behörden vor dem späteren Attentäter gewarnt haben. Doch trotz des Hinweises im Juli 2015, dass der Mann ein "ausländischer terroristischer Kämpfer" sei, hätten ihn die belgischen Behörden auf freiem Fuß gelassen, hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Mittwoch erklärt.
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