Bangen um Einigung

Tsipras: Griechen-Pleite wäre “Anfang vom Ende”

Ausland
09.06.2015 11:35
Die griechische Regierung hat den internationalen Geldgebern neue Vorschläge für Reformen unterbreitet. Athen habe einen "Gegenvorschlag" zu den Forderungen der Gläubiger gemacht, hieß es am Dienstag aus Brüssel. Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras warnte indes erneut eindringlich vor einem Scheitern der Verhandlungen. Dies "wäre der Anfang vom Ende der Euro-Zone", sagte Tsipras der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera".

Das vom Staatsbankrott bedrohte Griechenland verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfsgelder von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden sollen. Die neuen Vorschläge aus Athen werden nun geprüft, hieß es am Dienstag in Brüssel. Das europäische Hilfsprogramm für Griechenland läuft Ende des Monats aus. Athen muss dann auch Kredite von 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen - was das Land angesichts leerer Kassen überfordern dürfte.

Tsipras, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande wollen am Mittwoch erneut versuchen, einen Kompromiss im Streit um die Forderungen der Gläubiger an Griechenland zu finden. Einen Durchbruch habe es bei den Vorgesprächen in Brüssel nicht gegeben, berichtete die griechische Presse.

Tsipras: Nach Griechen-Pleite wären Spanien oder Italien dran
Wenn Griechenland pleitegehe, würden sich "die Märkte sofort ein neues Opfer suchen", warnte Tsipras mit Blick auf andere kriselnde Euro-Staaten. Wenn Europa nicht in der Lage sei, die Probleme Griechenlands zu lösen, das nur einen Anteil von zwei Prozent an der Wirtschaftsleistung der EU habe, "wie würden die Märkte dann auf andere Länder reagieren, die mit viel größeren Problemen zu kämpfen haben, wie Spanien oder Italien?", fragte der griechische Premier im Interview mit dem "Corriere della Sera".

Tsipras zeigte sich aber zuversichtlich, noch zu einer Vereinbarung mit den Geldgebern zu kommen: "Ich glaube, wir sind sehr nah an einer Einigung." Die Geldgeber müssten nur noch einigen "Alternativvorschlägen" Griechenlands etwa zu Pensionskürzungen zustimmen.

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