Chefschützer geht

Tschechischer Präsident Klaus mit Softgun beschossen

Ausland
30.09.2012 08:44
Nachdem der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus Opfer einer Softgun-Attacke geworden war, hat der Chef der Leibwächter seinen Rücktritt erklärt, wie am späten Samstagabend bekannt wurde. Mit einer Pistole aus Plastik hatte ein Mann am Freitag aus nächster Nähe mehrmals auf den Präsidenten geschossen. Der 71-Jährige wurde nur leicht verletzt, für den 26-jährigen Schützen klickten die Handschellen.

Bei der feierlichen Eröffnung einer neuen Brücke im nordböhmischen Chrastava trat plötzlich ein Mann auf Vaclav Klaus zu, zielte mit einer Plastik-Pistole, die auf Anhieb nicht von einer echten zu unterscheiden war, auf den Präsidenten und feuerte mehrere Schüsse ab. Dabei traf er den 71-Jährigen mit kleinen Kugeln, die dem Staatschef aber nur leichte Verletzungen am rechten Arm zufügten.

Der Präsident zeigte sich über die Attacke "sehr verärgert", hieß es in tschechischen Medienberichten. "Mich zu schützen, ist Ihnen wirklich nicht gelungen", sagte Klaus unmittelbar nach dem Vorfall erbost zu seinen Leibwächtern. "Ihr seid unfähig." Auf einem Video (siehe oben) ist zu sehen, wie sich Vaclav Klaus durch die Menschenmenge schiebt, seine Leibwächter schaffen es kaum, die Menschen von ihm fernzuhalten.

Am Samstagabend wurde bekannt, dass der Chef der Leibwächter seinen Rücktritt erklärte. Auch wenn er selbst bei dem Angriff auf den Präsidenten in Chrastava nicht zugegen gewesen sei, so übernehme er doch nach der Sichtung des Videomaterials die Verantwortung, sagte Jiri Sklenka.

Schütze nach "Zigarettenpause" festgenommen
Die Polizei nahm den 26-jährigen Mann, der auch einen Pfefferspray bei sich hatte, fest - allerdings hatte er angeblich noch die Zeit, zwischen den Schüssen und der Festnahme eine Zigarette zu rauchen und mit Journalisten zu reden. Gegenüber einem TV-Sender sagte der Schütze, ein Anhänger der Kommunistischen Partei, dass der Angriff "ein adäquater Ausdruck meiner Gefühle" sei, auch wenn es manche als extrem bezeichnen. "Ich finde es extrem, dass die Regierung ein Drittel der Bevölkerung zum Hungern zwingt", rechtfertigte er seine Tat. Der Angreifer muss wegen Störung der öffentlichen Ordnung mit zwei Jahren Gefängnis rechnen.

Softairwaffen sind täuschend echt aussehende Nachbauten von wirklichen Waffenmodellen. Sie schießen mittels Gas oder Federdruck mit kleinen Kügelchen aus Plastik.

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