Bei Drohnenangriff

Top-Al-Kaida-Terrorist im Jemen getötet

Ausland
16.06.2015 08:38
Die Nummer zwei des Extremistennetzwerks Al-Kaida im Jemen ist tot. Das Terrornetzwerk bestätigte am Dienstag, dass sein Anführer Nasser al-Wahishi ums Leben gekommen ist. Wuhayshi sei bei einem Drohnenangriff gemeinsam mit zwei weiteren Kämpfern getötet worden, teilte die Extremistenorganisation in einem im Internet veröffentlichten Video mit.

Al-Wahishi stand auf der US-Liste der meistgesuchten Terroristen. Aus Sicht der Regierung in Washington ist seine Organisation, die in Saudi-Arabien und im Jemen tätige AQAP, der gefährlichste Al-Kaida-Ableger. AQAP gilt unter anderem als Drahtzieher des Anschlags auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" im Jänner 2015. Die Gruppe nutzt den unruhigen Jemen als Rückzugsgebiet.

Nachfolger angeblich schon gefunden
AQAP-Unterstützer schrieben bei Twitter vom Tod Al-Wahishis. Den Tweets zufolge soll ihm Kassim al-Rimi, der AQAP-Militärchef, an der Spitze der Extremisten nachfolgen. Er ist auch bekannt als Abu Hureira al-Zanaani.

Al-Wahishis Tod ist der zweite große Schlag der USA gegen den internationalen Terrorismus binnen weniger Tage: In Libyen sollen Einheiten der US-Luftwaffe am Wochenende mit Mokhtar Belmokhtar einen weiteren weltweit berüchtigten Islamisten getötet haben. Der Algerier war lange ein wichtiger Anführer der Gruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQIM).

Privatsekretär von Osama bin Laden
Al-Wahishi, auch Abu Bashir genannt, stammt aus der Provinz Abyan im Südjemen. In den 1990er-Jahren hatte er in Afghanistan den inzwischen getöteten Al-Kaida-Chef Osama bin Laden kennengelernt. Später wurde er dessen Privatsekretär.

In der Schlacht um die Bergfestung Tora Bora kämpfte Al-Wahishi an der Seite Bin Ladens. Beide entwischten dort 2001 den US-Truppen. Nach seiner Rückkehr aus Afghanistan sperrten ihn die Behörden im Jemen in ein Hochsicherheitsgefängnis in der Hauptstadt Sanaa. Von dort aus baute er das Al-Kaida-Netzwerk in dem arabischen Land wieder auf. Nach seiner Flucht aus der Haftanstalt 2006 rückte Al-Wahishi im Jahr darauf an die Spitze von Al-Kaida im Jemen. Zwei Jahre später vereinigte er den jemenitischen und den saudischen Ableger des Extremistennetzwerks zu AQAP.

Heftige Kämpfe im Jemen
Im Jemen kämpfen schiitische Houthis derzeit gegen Anhänger des sunnitischen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der nach Saudi-Arabien geflüchtet ist. Seit Ende März bombardiert ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis Stellungen der Aufständischen in dem Land.

Zum Auftakt der ersten Friedensgespräche für den Jemen forderte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erste Schritte zu einer friedlichen Lösung. "Wir haben keinen Augenblick zu verlieren", sagte er am Montag im Schweizer Genf. Ban rief zu einer Feuerpause während des Fastenmonats Ramadan auf. Diese solle Hilfe für die notleidende Bevölkerung ermöglichen. Der Ramadan beginnt am Donnerstag.

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