Flug MH370

Terroranschlag in Indien im Stil von 9/11 geplant?

Ausland
17.03.2014 11:29
Ein ehemaliger Vizeaußenminister der USA hat eine neue Theorie verbreitet, warum Flug MH370 verschwand: Manche vermuteten, so Strobe Talbott via Twitter, mit dem Jet sei ein Terroranschlag im Stil vom 11. September 2001 auf eine indische Stadt geplant gewesen. Eine weitere Hypothese hat eine britische Antiterrorexpertin ins Spiel gebracht: Es könnte sich um die erste Cyberentführung eines Flugzeugs, durchgeführt mit dem Handy, handeln.

Strobe Talbott war unter Bill Clinton stellvertretender Außenminister der USA, inzwischen ist er als Sicherheitsexperte tätig. Auf Twitter erklärte er am Samstag: "Malaysisches Flugzeug-Mysterium: Richtung, Treibstoffmenge und Reichweite führen manche zum Verdacht, Entführer planten eine Attacke nach Art von 9/11 auf eine indische Stadt."

Am Sonntag erklärte er weiter: "Spekulation: Entführer flogen Richtung Indien, stürzten aber ab wie UA93 bei 9/11." Gemeint ist jene Boeing, die Al-Kaida-Terroristen Richtung Washington steuerten, bevor sie von Crew und Passagieren überwältigt wurden. Die Maschine stürzte in Pennsylvania ab. Einige Stunden darauf ließ Talbott noch wissen, es handle sich lediglich um Spekulationen. Gehört habe er sie von Indern, die verschiedenen Theorien nachgingen.

Zahlreiche mögliche Landeplätze
In Indien hat man mit dieser Erklärung allerdings wenig Freude. Es handle sich um "reine Spekulation", ließen indische Diplomaten und Beamte wissen. Man untersuche dennoch alle Möglichkeiten, so die Angaben gegenüber der "Economic Times". Dazu zähle auch, dass das Flugzeug bis nach Kasachstan oder in den Himalaya geflogen worden sein könnte. Um zu landen, braucht die Boeing 777 ein mindestens 1,6 Kilometer langes Rollfeld - die Karte oben (kleines Bild) zeigt jene Orte, an denen dies innerhalb des errechneten Radius möglich gewesen wäre.

Sicherheitsexperten halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass der Jet auf einem offiziellen Flughafen oder Flugfeld landen konnte. Aufgrund der komplizierten politischen Situation zwischen den Ländern im asiatischen Raum sind Spionagewerkzeuge und Radar vielerorts hochentwickelt - die Landung einer so großen Maschine sei kaum zu verheimlichen gewesen, glauben Insider. Andererseits tauchte der Jet offenbar auf dem Militärradar Malaysias auf, ohne dass Maßnahmen ergriffen wurden.

Auffälligkeiten rund um Piloten
Während also weiter gerätselt wird, ob die Boeing entführt wurde, unbemerkt landen konnte oder doch ins Meer stürzte, ist auch immer noch offen, wer das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord vom Kurs abbrachte. Dass es sich dabei um Absicht und kein Versehen handelte, ist inzwischen aufgrund verschiedener Daten klar. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen derzeit offenbar Pilot und Co-Pilot (siehe Infobox).

Ersterer soll ein glühender Anhänger eines malaysischen Oppositionspolitikers sein. Es könnte sich um eine besonders aufsehenerregende Protestaktion für Anwar Ibrahim handeln, spekulieren Ermittler. Neuen Informationen zufolge sollen sie zudem herausgefunden haben, dass die Frau und die drei Kinder des Piloten einen Tag vor dem Verschwinden des Jets aus dem Zuhause der Familie auszogen.

Flugzeug mithilfe von Schadsoftware entführt?
Doch auch eine ganz andere Möglichkeit wird derzeit ins Spiel gebracht: Die renommierte britische Antiterrorexpertin Sally Leivesley sagte dem britischen "Sunday Express", es könnte sich um die weltweit erste Cyberentführung eines Flugzeugs handeln. Es sei denkbar, ein Flugzeug per Handy sogar vom Boden aus fernzusteuern, so Leivesley. Dies sei letztes Jahr bei einer wissenschaftlichen Konferenz in China diskutiert worden.

Auch mit einem USB-Stick könne das funktionieren, so Leivesley. Wenn das Flugzeug in der Luft sei, gebe man per Funk Kommandos ein, die verschiedene Prozesse in Gang setzen - wie etwa das Ausschalten des Autopiloten oder der Radarkennung. Die dafür nötige Schadsoftware könnten Hacker zuvor in das Computernetzwerk des Flugzeugs eingeschleust haben, vermutlich über die Unterhaltungssoftware für Passagiere. Wenn es zwischen der Bordelektronik und jener für die Fluggäste irgendeine Art der Verbindung gebe, könne man einfach hin und her springen, so Leivesley.

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