Neues US-Gesetz
Studierende müssen vor Sex um Zustimmung bitten
Sexualpartner müssen demnach vor dem Akt "freiwillig" und "im Besitz des Bewusstseins" ihr Einverständnis kundtun, entweder mit Worten oder durch ein Nicken. Dem Gesetz zufolge kann die verlangte Zustimmung nicht von jemandem gegeben werden, der schläft oder durch Alkohol, Drogen und Medikamente die Beherrschung über sich verloren hat. Dass sich jemand nicht ausreichend wehrt, kann nicht mehr als Einverständnis gewertet werden.
Universität: "Extrem wichtiger Faktor"
Die Universität von Kalifornien begrüßte die schärferen Regeln. Die klare Definition der Einwilligung zum Sex sei "ein extrem wichtiger Faktor" bei der Verfolgung von sexueller Gewalt auf dem Universitätsgelände, sagte eine Sprecherin.
Auch der kalifornische Senator Kevin de Leon, der das Gesetz maßgeblich vorangetrieben hatte, lobte die Entscheidung des Gouverneurs: "Der kalifornische Staat wird nicht zulassen, dass Hochschulen Vergewaltigungsfälle unter den Tisch kehren." Künftig gehe es bei dem Thema in erster Linie um Vorbeugung und Gerechtigkeit.
Kritiker bezeichnen Gesetz als männerfeindlich
Die "National Coalition for Men" verurteilte das neue Gesetz hingegen als männerfeindlich. Die Regelung mache den Weg frei für falsche Beschuldigungen und könne dabei helfen, unschuldige Leben zu ruinieren.
Schätzungen zufolge wird in den Vereinigten Staaten jede fünfte Studentin Opfer eines sexuellen Übergriffs. "Von diesen Angriffen werden nur zwölf Prozent gemeldet", sagte US-Präsident Barack Obama, als er vor einigen Wochen eine Kampagne gegen die "stillschweigende Duldung" von sexueller Gewalt auf dem Campus startete.
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