Shitstorm gegen KFC

“Störende Narben”: Mädchen (3) aus Lokal geworfen

Ausland
18.06.2014 07:22
Als "störender Anblick" für die anderen Gäste ist die dreijährige Victoria Wilcher im US-Bundesstaat Mississippi einer Filiale der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken verwiesen worden. Die Kleine trägt nach einer Hundeattacke eine Augenbinde und hat mehrere Narben im Gesicht. Ihre Großmutter, die die Dreijährige nach einem Arztbesuch in das Lokal eingeladen hatte, machte den Vorfall publik und löste damit einen Shitstorm aus - woraufhin sich der Konzern entschuldigte und jetzt 30.000 US-Dollar für nötige Operationen des enstellten Mädchens zahlen will.

Im April war das Mädchen Opfer einer Hundeattacke geworden: Die Dreijährige hatte ihren Großvater besucht, als sie von drei Pitbulls angefallen wurde. Der Besitzer der Kampfhunde schritt ein, doch der Angriff hätte für Victoria beinahe ein tödliches Ende genommen. Sie erlitt bei dem Vorfall mehrere tiefe Bisswunden und musste im Krankenhaus notoperiert werden. Die Hunde brachen der Kleinen Ober- und Unterkiefer, Wangenknochen und auch die Nase. Damit nicht genug, ist Victoria seit der Attacke auf dem rechtem Auge blind und kann ihre rechte Gesichtshälfte nicht mehr bewegen.

Als das Mädchen und seine Eltern nun vor rund einer Woche nach einem Arztbesuch von der Großmutter in eine Filiale von Kentucky Fried Chicken eingeladen wurde, soll das Aussehen der Kleinen Verstörung bei den anderen Gästen des Lokals ausgelöst haben. Ein Mitarbeiter der Fastfood-Kette habe laut Angaben der Familie zur Großmutter gesagt: "Wir müssen Sie auffordern, das Lokal zu verlassen, weil ihr Gesicht unsere Kunden stört."

Familie machte Rauswurf auf Facebook publik
Victorias Familie machte den unfassbaren Vorfall auf einer Facebook-Seite publik, die eigentlich dafür eingerichtet wurde, Geld für die aufwendigen Operationen und die Versorgung des Mädchens zu sammeln. Allein die künstliche Ernährung kostet die Familie rund 550 Dollar im Monat, rund 20.000 Dollar an offenen Arztrechnungen sind zudem noch zu begleichen.

"Fürchten Sie sich vor diesem Gesicht?", fragte die Familie auf Facebook - das Echo war enorm. Die Zahl der Fans der Seite wuchs binnen kürzester Zeit auf mehr als 140.000. Weltweit machten User des sozialen Netzwerks zudem ihrem Ärger über KFC Luft: Zahlreiche Menschen forderten eine Entschuldigung und riefen zum Boykott des Konzerns auf.

KFC entschuldigt sich und zahlt Familie 30.000 US-Dollar
KFC sah sich angesichts des Shitstorms dazu veranlasst zu reagieren und entschuldigte sich bei dem Mädchen und seiner Familie. "Wir haben null Toleranz für respektloses Verhalten unserer Mitarbeiter", schrieb das Social-Media-Team des Unternehmens in einem Kommentar. Der Vorfall werde intern noch untersucht, die "ganze KFC-Familie" stehe hinter dem Mädchen, betonte zudem ein KFC-Sprecher gegenüber US-Medien. Die Firma kündigte an, 30.000 Dollar für die medizinische Versorgung des Kindes zu zahlen.

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