Missbrauch & Gewalt

Spanien: Elfjährige aus Zwangsehe befreit

Ausland
27.05.2015 15:34
Die Polizei in Spanien hat ein elfjähriges Mädchen befreit, das von seinen Eltern für eine Zwangsehe verkauft und seitdem schwer misshandelt wurde. Bei Einsätzen in den Städten Valladolid und Sevilla seien fünf Verdächtige festgenommen worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ihnen würden "Menschenhandel, Misshandlung, Diebstahl, sexueller Missbrauch, sexuelle Gewalt und Ausbeutung" vorgeworfen.

Demnach leitete die Polizei die Ermittlungen ein, als sie im Mai 2014 vom "Verkauf eines Kindes für 17.000 Euro für eine Heirat" erfahren habe. Die in Sevilla lebenden rumänischen Eltern verkauften demnach ihre Tochter an die Familie eines 19-jährigen rumänischen Heiratswilligen im spanischen Valladolid. Gleich nach der Ankunft dort sei das Mädchen misshandelt worden.

Mädchen misshandelt und zu Arbeit gezwungen
"Sie beschimpften sie, bedrohten sie, griffen sie permanent an, zwangen sie zu sexuellen Handlungen" mit dem Bräutigam, hieß es. Auch hätten sie das Kind zu landwirtschaftlicher Arbeit gezwungen, darunter Weinlese und Kartoffelernte. Das Mädchen habe "intensive Arbeitstage" gehabt und keinen Lohn erhalten.

Schließlich habe das Mädchen seine Mutter angerufen und um Hilfe gebeten. Der Familienclan, an den es verkauft wurde, habe dann für seine Freilassung 10.000 Euro verlangt. Die Familie des Bräutigams habe dem Mädchen zudem "sehr gewaltsam" die Ohrringe entrissen, um sich mit dem Schmuck zu entschädigen. Erst als sich die Familie von der Polizei beobachtet fühlte, habe sie das Kind gehen lassen. Medienberichten zufolge handelte es sich bei den Festgenommenen um den Bräutigam und dessen Eltern sowie die Eltern des Mädchens.

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