Sündteure Kopie

So sieht die “Titanic II” von innen aus

Wissenschaft
12.02.2016 06:54

Im Auftrag eines australischen Multimillionärs wird derzeit das wohl berühmteste Schiff der Geschichte, die 1912 im Atlantik gesunkene "Titanic", in einer chinesischen Werft in Originalgröße nachgebaut. In See stechen wird die "Titanic II" nicht wie geplant 2016, sondern erst 2018. Wer aber schon jetzt wissen will, wie das 270 Meter lange Schiff aussieht: Hier gibt's Bilder und ein Video aus dem Inneren des Ozenanriesen!

Clive Palmer ist nicht der Erste, der die Idee hatte, eine Kopie der "Titanic" zu bauen. Im Unterschied zu seinen Vorgängern setzt der Bergbau-Millionär aus Australien seinen Plan aber auch in die Tat um. Auch wenn die Jungfernfahrt, die von Jiangsu in China nach Dubai führen soll, nun um zwei Jahre verschoben wurde, ist das Interesse bereits seit Jahren enorm. Der Marketingchef der für den Bau des Schiffs eigens gegründeten Blue Star Line, James McDonald, sagte, es gebe schon Zehntausende Anfragen. Etliche Begeisterte hätten sogar mehr als eine Million Dollar geboten, nur um auf der Jungfernfahrt dabei sein zu dürfen.

200 Millionen Dollar teure Kopie
Die Reisenden wird auf dem Schiff, das 2500 Menschen Platz bietet, Luxus umgeben, aber auch moderne Technik. Denn so ganz originalgetreu wird die neue, 200 Millionen Dollar (rund 177 Millionen Euro) teure "Titanic" nicht werden: Klimaanlagen wird es ebenso geben wie Stabilisatoren gegen Seekrankheit. Das Schiff wird nicht genietet, sondern geschweißt, unter Deck müssen keine Heizer schuften, der Diesel fließt fast von allein in die modernen Motoren. Und: Es sind deutlich mehr Rettungsboote an Bord als damals.

Mit dem Projekt möchte Palmer die alten Zeiten wieder aufleben lassen - natürlich ohne das tragische Ende. Damit die "Titanic II" nicht untergeht, wurde sie mit neuester Navigationstechnik ausgestattet. "Es wird bei der Fertigstellung das sicherste Kreuzfahrtschiff der Welt sein", beteuert der Chef-Designer Markku Kanerva. Dennoch setzt Palmer auf Tradition. Die Reederei heißt Blue Star Line, bei der echten "Titanic" war der Stern weiß. Ein Nachfahre des damaligen Reedereichefs Bruce Ismay ist ebenso im Boot wie die Urenkelin der kämpferischen Überlebenden Molly Brown.

Palmer: "Ich bin nicht abergläubisch"
Unsinkbar könne sein Schiff allerdings nicht sein, sagt Palmer. "Alles kann sinken, wenn du ein großes Loch hineinreißt. Aber ein großer Vorteil der Klimaerwärmung ist, dass es nicht mehr ganz so viele Eisberge im Atlantik gibt." Auf der zweiten "Titanic" liege kein Fluch - "ich bin nicht abergläubisch".

Palmer gilt übrigens auch als großzügiger Spender und schüttet Millionen für seine Mitarbeiter aus, inklusive Dutzender Mercedes-Limousinen zu Weihnachten. Reich, rastlos und laut - ein bisschen ist der 58-Jährige die australische Ausgabe von Donald Trump. Der Bergbau- und Tourismus-Unternehmer wird immer ein wenig belächelt, aber Kenner hüten sich davor, den Australier zu unterschätzen.

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