Aufenthalt genehmigt

Snowden darf noch drei Jahre in Russland bleiben

Ausland
07.08.2014 14:50
Russland hat dem früheren US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden eine Aufenthaltsgenehmigung für drei Jahre erteilt. Das gab Snowdens Anwalt Anatoli Kutscherena am Donnerstag in Moskau bekannt.

Der 31-Jährige, der mit seinen Enthüllungen die Affäre um die Abhöraktionen des US-Geheimdienstes NSA ausgelöst hatte, hatte im Juli eine Verlängerung seiner Aufenthaltsgenehmigung in Russland beantragt.

Snowdens Anwalt rechnet mit weiteren "Snowdens"
"Es war meine Idee, die Aufenthaltsgenehmigung zu beantragen, denn das zeitweilige Asyl hätte eine alljährliche Verlängerung nötig gemacht", sagte Kutschera. Die Genehmigung könne erneut um drei Jahre verlängert werden. Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter könne nach fünf Jahren Aufenthalt die russische Staatsbürgerschaft beantragen. "Ich gehe davon aus, dass noch mehr Snowdens kommen - weil vielen Menschen die weltweite Spionage der USA missfällt", sagte Kutschera.

Snowden führte in den vergangenen Monaten ein zurückgezogenes Leben in Moskau. Er gab lediglich eine Handvoll Interviews und trat nicht öffentlich auf. Nach den Worten seines Anwalts arbeitet er "in seinem Beruf". "Er hat Arbeit und führt ein bescheidenes Leben", betonte Kutschera. Snowden lebe von seinem Gehalt und den Privatspenden, die auf seinem Konto eingingen. Der IT-Experte lerne aktiv die russische Sprache.

IT-Berater war auf Moskauer Flughafen gestrandet
Der frühere IT-Berater des Geheimdiensts NSA war am 23. Juni 2013 auf dem Weg von Hongkong auf einem Moskauer Flughafen gestrandet, da die US-Behörden seinen Pass für ungültig erklärt hatten. Bereits zuvor hatten sie gegen ihn Haftbefehl erlassen, weil er von Hongkong aus die NSA-Spähprogramme öffentlich gemacht hatte. Da es Snowden nicht gelang, Aufnahme in einem anderen Land zu finden, erteilten ihm die russischen Behörden schließlich am 1. August 2013 eine einjährige Aufenthaltserlaubnis.

Snowden darf sich frei bewegen und ins Ausland reisen
Obwohl Snowdens Enthüllungen eine weltweite Debatte über Freiheit und Datenschutz auslöste, war kein Land bereit, ihm Asyl zu gewähren. Die nun erteilte Aufenthaltsgenehmigung erlaubt ihm, sich frei im Land zu bewegen und auch ins Ausland zu reisen.

Die USA fordern die Auslieferung Snowdens wegen Geheimnisverrats. Russland lehnt eine Abschiebung ab. US-Präsident Barack Obama hatte 2013 im Streit um Snowden ein Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin abgesagt.

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