Tränen und Schreie

Sewol-Prozess: Dramatische Szenen im Gericht

Ausland
08.07.2014 12:39
Im Strafprozess um das schwere Fährunglück vor der südkoreanischen Küste im vergangenen April haben sich am Dienstag dramatische Szenen abgespielt: Angehörige von Opfern der Katastrophe hatten im Gerichtssaal in Gwangju Gefühlsausbrüche zwischen Trauer und Wut, als die Staatsanwaltschaft Videobilder des sinkenden Schiffes zeigte. Als Reaktion auf die Bilder schrien Angehörige die 15 angeklagten Besatzungsmitglieder an, einige stießen Todesdrohungen gegen sie aus.

Dutzende Verwandte der Unglücksopfer waren zugegen, als auf den Videobildern die letzten Momente vor dem Untergang der Passagierfähre gezeigt wurden, die von Rettungshubschraubern und -booten aus aufgenommen worden waren. Darauf ist zu sehen, wie Passagiere verzweifelt versuchten, sich aus dem sinkenden Schiff zu retten. Eine Nahaufnahme zeigte, wie sich der Kapitän und andere Besatzungsmitglieder durch einen Sprung ins Meer in Sicherheit brachten.

Kapitän und drei Crew-Mitgliedern droht Todesstrafe
In dem am 10. Juni begonnenen Prozess sind Kapitän Lee Joon Seok und drei andere ranghohe Crew-Mitglieder wegen fahrlässiger Tötung in besonders schwerem Fall angeklagt, ihnen droht die Todesstrafe. Elf weitere Besatzungsmitglieder müssen sich wegen minder schwerer Verletzungen des Seerechts verantworten.

Der Kapitän und seine Untergebenen sollen die Passagiere auf dem sinkenden Schiff angewiesen haben, zu bleiben, wo sie waren - fast eine Stunde lang harrten die Passagiere somit in ihren Kabinen oder auf ihren Sitzen auf dem sinkenden Schiff aus. Die ranghohen Besatzungsmitglieder verließen die Fähre, während Hunderte Menschen noch darin festsaßen. Bei dem Unglück am 16. April kamen rund 300 Menschen ums Leben, unter ihnen etwa 250 Schüler derselben Schule in der Stadt Ansan.

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