Opferzahl unklar

Separatisten feuern Raketen auf Flüchtlingskonvoi

Ausland
18.08.2014 14:30
Ein Bus-Konvoi mit Flüchtlingen aus der ostukrainischen Stadt Lugansk ist nach Militärangaben bei einem Raketenangriff der prorussischen Separatisten getroffen worden. Dabei wurden laut Armee "zahlreiche" Menschen getötet, darunter Frauen und Kinder. Die Aufständischen bestreiten, für den Angriff verantwortlich zu sein.

"Terroristen haben bei Chriaschtschuwatje und Nowoswitliwka Grad-Raketen auf einen Flüchtlingskonvoi aus Lugansk abgefeuert", sagte der Armeesprecher. "Wir warten noch auf die Opferzahlen".

Separatisten: "Beschießen keine Flüchtlinge"
Die Aufständischen erklärten dagegen, sie hätten keine Informationen zu dem Fall. Die Anschuldigungen der Regierung seien eine "Ente", sagte Separatistenführer Alexander Sachartschenko. "Wir beschießen keine Flüchtlinge."

In anderen Veröffentlichungen der Rebellen hieß es aber, Soldaten und Separatisten hätten sich an der Fahrtroute des Busses mit schwerer Artillerie beschossen. Einen unabhängigen Bericht gab es bisher dazu nicht.

Am Sonntagabend war in Berlin ein Treffen der Außenminister Russlands, der Ukraine und Deutschlands zu Ende gegangen, ohne das ein Durchbruch in der angespannten Situation erreicht werden konnte (Bericht siehe Infobox). Die Kämpfe gingen unterdessen weiter. In den Separatistenhochburgen Donezk und Lugansk sei starkes Artilleriefeuer zu hören, berichteten örtliche Medien am Montag.

Regierungseinheiten erobern Gebiete zurück
Die Regierungseinheiten verzeichneten nach eigenen Angaben weitere Gebietsgewinne. "Die von den Terroristen besetzte Stadt Gorlowka ist isoliert", sagte ein Militärsprecher. Die Lage der Zivilbevölkerung wird unterdessen immer prekärer. In Lugansk sind die Zugänge zur Stadt versperrt, fließend Wasser und Strom gibt es praktisch nicht mehr, die Vorräte sind knapp.

Lugansk ist auch Ziel des Hilfskonvois, der seit Tagen an der ukrainischen Grenze festsitzt. Das Rote Kreuz will die rund 2.000 Tonnen Lebensmittel aus Moskau nur übernehmen, wenn die Organisation Sicherheitsgarantien für den Transit durch die Kampfzone erhält. Für Gespräche über die humanitäre Lage in der Ostukraine will der Leiter für Europa und Zentralasien beim Roten Kreuz, Laurent Corbaz, am Dienstag nach Moskau reisen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele