Flucht zu Ende

Sechsfacher Kindermord in Russland: Vater gefasst

Ausland
05.08.2015 17:36
Nach dem brutalen Mordfall mit sechs zerstückelten Kindern und zwei getöteten Frauen hat die russische Polizei in einer spektakulären Verfolgungsjagd den Hauptverdächtigen - einen 52-jährigen Familienvater - festgenommen. Oleg B. sei durch einem Schuss in den Unterleib verletzt worden, als er die Polizisten mit einem Messer attackiert habe, teilten Ermittler am Mittwoch mit.

Der Mann wird verdächtigt, seine sechs Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren, seine 20 Jahre jüngere, schwangere Frau Julia sowie seine Mutter ermordet zu haben. Als die Polizisten am Dienstag in die Wohnung der Familie in Nischni Nowgorod etwa 400 Kilometer östlich von Moskau eindrangen, erwartete sie Chaos und Schrecken - in mehreren Plastiktaschen entdeckten sie Leichenteile. Die sechs Kinder waren seit zehn Tagen nicht mehr im Kindergarten erschienen, die Verantwortlichen informierten daraufhin die Sicherheitsbehörden.

Rasch rief die Polizei den verschwundenen Oleg B. zur Fahndung aus. Nachbarn berichteten von Streit in der Familie. Ende Juli sei die verzweifelte Ehefrau zu ihnen gerannt und habe um Hilfe gefleht, sagte eine Nachbarin der Agentur Tass zufolge. "Dann kam der Ehemann und hat sie weggeschleppt", so die Nachbarin.

Mutter in Erde eingegraben
Die Spuren führten die Ermittler am Dienstagabend zu einer weiteren Leiche im benachbarten Gebiet Wladimir, bei der es sich um die Mutter des Verdächtigen handelte. Sie sei in der Erde eingegraben gewesen, hieß es aus Polizeikreisen. Letztlich stellte die Polizei den Mann in der Stadt Kowrow zwischen Nischni Nowgorod und Moskau - in einer Gartenhütte seiner Schwiegermutter. Nach der Festnahme wurde der angeschossene Mann in einem Krankenhaus operiert, sein Zustand war stabil.

Oleg B. hat wegen einer Schizophrenie-Diagnose einen Invalidenstatus. Er gilt Berichten zufolge als psychisch auffällig und streng religiös. Nach Angaben der Ermittler gehört er der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten an. Die russischen Behörden leiteten wegen des Falls Ermittlungen gegen die örtliche Bildungsaufsicht ein. Hinweise auf familiäre Gewalt gegen die Kinder seien vernachlässigt worden, hieß es. Auch die Freikirche wird überprüft.

Bevorstehende Trennung als Tatmotiv?
Ein Tatmotiv könnte Berichten zufolge die bevorstehende Trennung des Paares gewesen sein, das gerade sein siebentes Kind erwartete. Julia B. hatte die Scheidung eingereicht, doch zu zwei Gerichtsanhörungen am 8. und 27. Juli war sie nicht erschienen. "Vielleicht waren sie und die Kinder beim zweiten Termin schon tot", mutmaßte die Zeitung "Komsomolskaja Prawda".

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