Stärke 8,2

Schweres Erdbeben vor Chiles Küste: Mehrere Tote

Ausland
02.04.2014 12:39
Bei einem schweren Erdbeben der Stärke 8,2 vor der nordchilenischen Küste sind mindestens sechs Menschen gestorben. Das Zentrum habe sich etwa 90 Kilometer von der Hafenstadt Iquique in 38,9 Kilometern Tiefe befunden, wie die chilenische Erdbebenwarte CSN mitteilte. Mehr als zwei Meter hohe Wellen trafen nach dem Beben auf die Küste. Es gab auch eine Tsunami-Warnung. Evakuierungen wurden nur in Chile angeordnet, aber auch Peru und Ecuador warnten ihre Küstenbewohner.

Ecuador setzte die Warnstufe nach einiger Zeit bereits wieder herunter. Dennoch warnte Staatschef Rafael Correa auf Twitter: "Jeder sollte aufmerksam und bereit sein." Ähnlich äußerten sich die peruanischen Behörden. Im Süden Perus wurden Straßen in Küstenregionen vorsorglich gesperrt.

Das Pazifik-Tsunamiwarnzentrum auf Hawaii ermahnte auch die Bürger Kolumbiens und Panamas zur Vorsicht. Im mittelamerikanischen Honduras wurden kleine und mittelgroße Schiffe in gefährdeten Häfen angewiesen, nicht auszulaufen.

Flughäfen geschlossen, Plünderungsversuche
Die Evakuierungen in Chile - mehr als 900.000 Menschen waren betroffen - verliefen weitgehend geordnet, sorgten aber für Verkehrsstaus. In mehreren Orten fiel der Strom aus, das Telefonnetz und die Wasserversorgung wurden aber offenbar nirgendwo unterbrochen. Es gab auch vereinzelt Berichte über Brände.

Die Flughäfen von Arica und Iquique wurden geschlossen. Flüge, die von Santiago in die Städte im Norden bereits gestartet waren, kehrten zur chilenischen Hauptstadt zurück. In Antofagasta und Arica wurde der Schulunterricht für Mittwoch abgesagt. Es gab Berichte über Plünderungsversuche in den betroffenen Städten. Außerdem sollen rund 300 Häftlinge aus einem Gefängnis in Iquique geflohen sein. Zur Sicherheit wurden Armee-Einheiten in die Region entsandt.

Nachbeben der Stärke 6,2
In den ersten Stunden nach dem Hauptbeben wurden bereits zehn Nachbeben verzeichnet - eines davon erreichte die Stärke von 6,2. Das Hauptbeben war bis in der fast 500 Kilometer entfernten bolivianischen Hauptstadt La Paz zu spüren, wie der lokale Fernsehsender Unitel nach Angaben der Erdbebenwarte Boliviens berichtete. Laut dem Chef der Katastrophenschutzbehörde, Ricardo Toro, gab es aber keine "große Zerstörung".

Staatschefin Michelle Bachelet, die die betroffene Region zum Katastrophengebiet erklärte, verfolgt die Situation vom Regierungsgebäude in Santiago de Chile aus.

Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Südchile mehr als 500 Menschen umgekommen. In Nordchile waren seit dem 19. Jahrhundert keine Erdbeben dieser Stärke verzeichnet worden. In den vergangenen Wochen hatten rund 400 schwächere Beben das Gebiet erschüttert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele