Schnelles Geld

Schweizer Banker verpfänden vor Weihnachten Autos

Ausland
25.11.2014 10:39
Dem Kaufrausch in der Vorweihnachtszeit verfallen offenbar auch Banker. Um ihren erhöhten Liquiditätsbedarf vor den Festtagen zu decken, verpfänden sie ihre Autos, wie das Schweizer Portal Auto-Pfandhaus.ch in der deutschen Exklave Büsingen am Dienstag berichtet.

Das 2007 gegründete Auto-Pfandhaus.ch ist laut eigenen Angaben der einzige Schweizer Pfandleihbetrieb, der kurzfristige mit Autos gesicherte Kredite von 3.000 bis maximal 80.000 Franken (rund 2.500 bis 66.500 Euro) gewährt. Und in der Vorweihnachtszeit gehören vermehrt auch Banker zur Kundschaft des Pfandleihbetriebs.

Schnelles Geld fürs Luxusleben - Boni erst später ausbezahlt
"Den Wunsch nach extravaganten Geschenken, exklusiven Luxusferien oder Christmas-Shopping in New York erfüllen sich Banker gern durch die Verpfändung eines ihrer Autos", wie Cedric Domeniconi, Mitgründer und Partner von Auto-Pfandhaus.ch, erklärt.

Für Domeniconi hat dies einen einfachen Grund. "Diese Berufsgruppe möchte den übers Jahr gepflegten Lebensstandard auch zur Weihnachtszeit aufrechterhalten, die Boni werden ihnen aber erst zwischen Februar und April des folgenden Jahres ausbezahlt."

Zudem wollten Banker in dieser Zeit ihren Aktienhandel ankurbeln. "Um von der Vorweihnachtsrallye an der Börse profitieren zu können, nehmen sie einen Vorschuss auf ihren Bonus, indem sie eines ihrer teuren Autos kurzfristig und vorübergehend in bare Münze umwandeln", so der Experte.

"Sozialer Druck bringt Zwang zum Luxus"
Domeniconi ist sich auch sicher, dass sich diese Menschen im allgemeinen Konsumrausch vor allem aufgrund des sozialen Drucks geradezu zum Luxus "gezwungen" fühlen. Dieses Phänomen sei aber nicht bloß auf Angehörige der Bankenbranche beschränkt. Auch andere Gutverdiener wie Manager und Mitglieder des mittleren und oberen Kaders würden vermehrt vor Weihnachten die Dienstleistungen des Autopfandhauses in Anspruch nehmen.

Der Grund liege bei ihnen allerdings oft woanders. "Wenn das Geld für den 13. Monatslohn der Angestellten nicht reicht, kann bei uns die Liquidität schneller wiederhergestellt werden, als wenn man dazu erst mit der Hausbank lange diskutieren muss", meint Domeniconi.

Autos kommen sehr selten unter den Hammer
Das Pfandhaus führt mehrmals pro Jahr Versteigerungen mit nicht ausgelösten Fahrzeugen durch. Es ist allerdings eher die Ausnahme, dass Autos unter den Hammer kommen. Neun von zehn Kunden würden ihre fahrbaren Untersätze nach der gesetzlichen Minimaldauer von drei Monaten wieder einlösen, heißt es.

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