Um 2729 € pro Flug
Schweiz lässt Asylwerber von der EU abschieben
Um Geld zu sparen, lässt die Schweiz abgelehnte Asylwerber von der EU-Grenzschutzagentur Frontex abschieben. "Wenn immer möglich, versuchen wir die Frontex-Flüge zu nutzen, weil sie kostengünstiger und weniger aufwändig sind", sagt Lea Wetheimer vom eidgenössischen Staatssekretariat für Migration. Ein Schweizer "Ausschaffungsflug" kostet demnach 14.000 Franken (12.757,43 Euro), ein EU-Flug nur 3000 Franken (2729 Euro).
Bern hat daher heuer neun von 32 Flügen durch Frontex durchführen lassen. Warum es nicht noch mehr sind, liege daran, dass die EU-Flüge oft in Länder gehen, die bei den Schweizer Abschiebungen nicht ganz oben auf der Liste seien.
"Sorge um Sicherheit der Beamten"
Die Nutzung der EU-Kapazitäten ist aber nicht unumstritten. Politiker der europakritischen rechtskonservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP) haben keine Freude damit. Sie fürchten um die Sicherheit der Schweizer Beamten, die auf EU-Flügen mit dabei sind. Die EU-Behörden würden nämlich randalierende Abzuschiebende "weniger rasch" fesseln, als dies an Bord der eidgenössischen Abschiebeflüge der Fall sei.
Die Schweiz geht seit Monaten in der Flüchtlingskrise eigene Wege. So nimmt der Staat ankommenden Asylwerbern einen Teil ihres Bargeldes zur Deckung der Aufenthaltskosten weg. Ab einem Besitz von 1000 Schweizer Franken (915, 20 Euro) kassieren die Eidgenossen bis zu einem Betrag von 10.000 Franken alles ab.
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