Serienmörder

Schweinebauer wollte 75 Frauen töten

Ausland
07.02.2007 11:49
Der mutmaßliche kanadische Serienmörder Robert Pickton wollte angeblich bis zu 75 Frauen töten. Dem Gericht in New Westminster wurde am Dienstag ein Video vorgespielt, auf dem Pickton im Gespräch mit einem verdeckten Ermittler zu sehen ist. Darin erklärte der Beschuldigte, er habe zunächst ein weiteres Opfer töten wollen, um die Schwelle von 50 zu erreichen.

Dann sei er aber liederlich geworden bei der Beseitigung der Beweise und habe sich entschieden, die Dinge zunächst einmal ruhen zu lassen. Danach habe er noch einmal 25 Frauen umbringen wollen. Das Video wurde kurz nach Picktons Festnahme 2002 in einer Gefängniszelle aufgezeichnet.

Der Prozess gegen den inzwischen 57-Jährigen hat im Jänner begonnen. Die Anklage wirft dem Schweinefarmer vor, 26 Prostituierte getötet und die Leichen zerlegt zu haben. In dem laufenden Verfahren werden zunächst sechs Fälle behandelt.

Pickton erklärte sich zwar für unschuldig, die Staatsanwaltschaft betonte aber schon zum Auftakt des Prozesses, er habe der Polizei gesagt, 49 Frauen getötet und einen weiteren Mord geplant zu haben. Von der Gesamtzahl 75 war bisher nicht die Rede.

Picktons mutmaßliche Opfer gehören zu mehr als 60 Prostituierten, die zwischen dem Ende der 80er Jahre und 2001 in Vancouver verschwanden. Der Polizei zufolge hat Pickton die Frauen auf den Straßen der Stadt angeheuert, auf seine Farm gebracht, Geschlechtsverkehr mit ihnen gehabt und sie anschließend getötet und zerstückelt. 

Zeugin beobachtete wie Pickton Opfer "abschlachtete"
In diesem Verfahren - einem von möglicherweise vielen - muss sich Pickton zunächst wegen des Mordes an sechs Prostituierten verantworten. Es wird vermutlich ein Jahr dauern, so lange müssen auch die schon  jetzt völlig paralysierten Geschworenen die Details aus den Ermittlungen verdauen. Die Jury soll insgesamt 240 Aussagen anhören, unter den Zeugen ist auch eine Prostituierte, die Pickton ihren Worten nach dabei beobachtete, wie er eines seiner Opfer "abschlachtete".

Grausige Details und Beweismaterialien
Richter James Williams hat die Geschworenen zum Auftakt der Verhandlung vor grausigen Einzelheiten und Beweismaterialien gewarnt, die sie emotional schwer belasten könnten. "Ich glaube, dieser Prozess könnte die Geschworenen Details aussetzen, die so schlimm sein könnten wie ein Horrorfilm", sagte Williams. "Und sie haben nicht die Möglichkeit, den Fernseher auszuschalten." In den bisherigen Anhörungen wurden so grauenvolle Einzelheiten der Taten bekannt, dass Journalisten psychologischen Beistand suchten.

Fleisch der Opfer möglicherweise weiter verkauft
Pickton war im Jahr 2002 auf seinem Hof in Port Coquitlam östlich von Vancouver festgenommen worden, wo er Schweine züchtete und schlachtete. Auf seiner Farm wurden nicht nur persönliche Gegenstände von rund einem Dutzend der Vermissten gefunden: Archäologie-Studenten gruben die Felder um die Farm um und fanden Knochenteile, Zähne und Schädelstücke der Ermordeten.

In den Kühlschränken, die zur Aufbewahrung von Schweineteilen dienten, fand man Füße, Hände und Köpfe von zwei vermissten Frauen. Die kanadischen Gesundheitsbehörden warnten die Öffentlichkeit, dass sich unter dem von Pickton verkauften angeblichen Schweinefleisch möglicherweise auch Menschenfleisch befunden haben könne.

Zufällige Hausdurchsuchung
Fast 20 Jahre lang hat Pickton ungestört sein grausames Handwerk verrichten können - seit 1983 als Erste eine Frau Namens Rebecca Guno verschwand. Dass der Schweinezüchter im Februar 2002 festgenommen wurde, war nur einer anonymen Anzeige zu verdanken, wonach es auf der Pickton-Farm eine unlizenzierte Waffe gebe. Bei einer Durchsuchung fanden Polizisten Papiere von mehreren der vermissten Frauen.

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