Autopsie zeigte:

Schwarzer US-Teenager von sechs Kugeln getroffen

Ausland
18.08.2014 10:40
Der von einem Polizisten in der US-Stadt Ferguson erschossene schwarze Teenager Michael Brown wurde nach Medienangaben laut einem privaten Obduktionsbericht von sechs Kugeln getroffen, von zwei davon im Kopf. In allen Fällen seien die Kugeln von vorn eingedrungen, heißt es. In Ferguson kam es in der Nacht erneut zu Ausschreitungen. Der Governeur von Missouri forderte daraufhin den Einsatz der Nationalgarde an.

Der "New York Times" und CNN zufolge wurde Brown außer im Kopf viermal im rechten Arm getroffen. Die Autopsie habe der ehemalige leitende Gerichtsmediziner von New York, Michael Baden, durchgeführt, nachdem die Familie des 18-Jährigen eine erneute Obduktion in Auftrag gegeben hatte. Zuvor hatten bereits örtliche Experten die Leiche untersucht. Die Ergebnisse von deren Obduktion wurden aber bisher nicht bekannt gegeben, was erneut zu Kritik an den Behörden geführt hatte.

Dritte Autopsie noch ausständig
Brown war unbewaffnet, als die tödlichen Schüsse 9. August fielen. Seitdem hat es in der Stadt immer wieder gewalttätige Proteste gegeben. Am Sonntag hatte das Washingtoner Justizministerium bekannt gegeben, dass es wegen der außergewöhnlichen Umstände und auf Bitten der Familie eine eigene Obduktion durchführen wird, das wäre also die dritte. Wann die Ergebnisse dieser Autopsie vorliegen werden, ist nicht bekannt.

Erneut Ausschreitungen in Ferguson
In Ferguson war es in der Nacht wenige Stunden vor dem Inkrafttreten einer neuen Ausgangssperre erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Die mit gepanzerten Fahrzeugen angerückten Sicherheitskräfte trieben die Menschenmenge am Sonntagabend (Ortszeit) mit Tränengas auseinander. Dabei wurden einige der Gaskartuschen umgehend auf die Polizei zurückgeschleudert. Zudem wurde ein Schnellrestaurant demoliert.

Laut dem Sender KMOV-TV griffen die Sicherheitskräfte erst ein, nachdem sie mit Molotow-Cocktails beworfen worden waren. Auch von Schüssen aus der Menge heraus wurde berichtet. Einige der größtenteils jungen Demonstranten hielten währenddessen Protestschilder gegen Polizeigewalt in die Höhe.

Nationalgarde rückt an
Wegen der anhaltenden Gewalt hat der Gouverneur von Missouri mittlerweile den Einsatz der Nationalgarde angeordnet. Die Einheiten sollen dabei helfen, die Ruhe wiederherzustellen und Bürger zu schützen, wie Jay Nixon am Montag ankündigte. Nixon erklärte, neben friedlichen Protesten gebe es immer mehr Personen, die anreisten, um sich an Straftaten zu beteiligen. So würden Schusswaffen eingesetzt, Brandsätze geworfen und Straßen blockiert. Außerdem komme es zu Plünderungen, ergänzte der Politiker, der Mitglied der Demokratischen Partei ist.

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