An US-Schulen

Schuss-Frühwarnsystem soll Amokläufe verhindern

Ausland
16.11.2014 15:27
Wie könnte das nächste Massaker an einer US-Schule verhindert werden? Da die liberalen Waffengesetze aufgrund der zu starken Waffenlobby von der Politik nicht angegriffen werden, lassen sich Schulen immer wieder neue Sicherheitssysteme einfallen. Nach Metalldetektoren und speziellen Überwachungssystemen ist nun das sogenannte Shooter Detection System - eine Art Melder für Schüsse - vorgestellt worden. Es wurde bereits erfolgreich an einer ersten Schule im Bundesstaat Massachusetts erprobt.

Das Gerät, das aussieht wie ein Rauchmelder, hat laut der Herstellerfirma einen akustischen Sensor für das Schussgeräusch und eine Infrarotkamera für das Erkennen von Mündungsfeuer. Diese Kombination wird mit dem Kommunikationssystem der Polizei verbunden und vermittelt den heranrückenden Spezialeinheiten in Echtzeit, wo sich der Amokläufer befindet. Das System wird bereits seit Jahren von der US-Armee in Kampfzonen verwendet.

Nun wurde in der Stadt Methuen nahe Boston die allererste Installation an einer Schule erprobt. Dabei gab ein Mann in verschiedenen Teilen des Gebäudes, zwischen denen er herumlief, Schüsse ab. Vertreter der Schulleitung, der Polizei und Journalisten verfolgten das Geschehen auf einem in der Aula der Schule platzierten Bildschirm. Nach jedem Schuss wurde der Schütze sofort richtig lokalisiert.

Auch andere Bundesstaaten zeigen Interesse
Die Schulleitung war mit dem Testlauf zufrieden. Nun überlegt man sich, die gesamte Schule mit dem System auszustatten. Das würde zwischen 50.000 und 100.000 US-Dollar (zwischen rund 40.000 und 80.000 Euro) kosten, erklärte der Chef des Unternehmens Shooter Detection System. Auch weitere Schulen in Kalifornien und Virginia hätten demnach bereits Interesse bekundet.

"Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dass die Schulen ein geschützter Ort der Bildung sind. In Columbine und in Sandy Hook sind unaussprechliche Gewalttaten geschehen. Waffengewalt ist ein wichtiges Thema für Schüler, Lehrer und Eltern geworden", betonte die demokratische Politikerin Niki Tsongas, die den Bundesstaat Massachusetts im US-Repräsentantenhaus vertritt, gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

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