Doch keine Hiebe
Saudi-arabischer König begnadigt Autofahrerin
Shaima Ghassaniya war am Montag - wie berichtet - von einem Gericht in Jihad zu zehn Peitschenhieben verurteilt worden, weil sie gegen das Fahrverbot für Frauen verstoßen und sich hinters Steuer gesetzt hatte. In Saudi-Arabien regt sich allerdings seit Langem Widerstand gegen die Regelung.
Eigentlich mehr "Richtlinie"
Das Fahrverbot für Frauen im Königreich stützt sich auf Edikte konservativer Religionsgelehrter, ist aber kein wirkliches Gesetz. Der aktuelle Fall war das erste Mal in Saudi-Arabien, dass eine Frau überhaupt wegen des Verstoßes gegen das Fahrverbot offiziell von einem Gericht verurteilt wurde, wie "Spiegel Online" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP und den britischen Sender BBC berichtete. Bisher wurden zwar andere Saudi-Araberinnen teils für mehrere Tage festgenommen, weiter bestraft wurden sie aber nicht.
Außer der nun begnadigten Shaima Ghassaniya warten nach Angaben der Aktivistinnen der Gruppe "Women2Drive" noch zwei andere Frauen auf ihren Prozess wegen Autofahrens. Eine von ihnen, Najalaa Harriri, berichtete, sie habe das Auto steuern müssen, um sich besser um ihre Kinder kümmern zu können.
König versprach Verbesserung der Frauenrechte
Erst vor zwei Tagen hatte König Abdullah Verbesserungen bei den Frauenrechten versprochen: So sollen etwa Frauen künftig das aktive und passive Wahlrecht erhalten, wenn auch nur auf kommunaler Ebene (siehe Infobox). Bei den für 2015 angesetzten Kommunalwahlen soll die Entscheidung des Monarchen zum ersten Mal greifen.
Symbolbild
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