Enormer Anstieg

Rund 710.000 Migranten kamen heuer schon in die EU

Ausland
13.10.2015 20:49
Nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex sind seit Jahresbeginn bis September 710.000 Migranten in die Europäische Union gekommen. Dies sind mehr als doppelt so viele wie im gesamten Vorjahr 2014, als 282.000 Migranten in die EU kamen, teilte Frontex am Dienstag mit. Am Abend relativierte die Agentur allerdings, dass "eine beträchtliche Zahl" der Einwanderer mehrfach registriert worden sein könnte.

"Illegale Grenzübertritte konnten von einer einzigen Person mehrfach versucht werden", erklärte Frontex. Konkret bedeute dies, "dass eine beträchtliche Zahl von Personen, die bei ihrer Ankunft in Griechenland gezählt wurden, bei der zweiten Einreise in die EU in Ungarn oder Kroatien erneut gezählt wurden".

Im September ging die Zahl der an den EU-Außengrenzen Ankommenden demnach auf 170.000 zurück, nach 190.000 im Vormonat August. Die griechischen Inseln, vor allem Lesbos, seien einem massivem Migrationsdruck ausgesetzt, erklärte die EU-Agentur. So seien von Jänner bis September alleine 350.000 Migranten auf den griechischen Inseln angekommen, wobei syrische Flüchtlinge die größte Gruppe ausmachten.

Weiter viele Flüchtlinge auf der Balkanroute
Der massive Flüchtlingsstrom in Griechenland setzt sich laut Frontex auf der Balkanroute fort. So habe Ungarn bisher 204.000 Migranten an seinen Grenzen festgestellt - 13 Mal so viele als in den ersten neun Monaten 2014. Weitere 97.000 Menschen seien über Kroatien in die EU gelangt, nachdem Ungarn seine Grenze zu Serbien geschlossen hatte.

Frontex schätzt, dass im September 49.000 Migranten über das östliche Mittelmeer in die EU gelangten. Wegen fehlender Schiffe und ungünstiger Wetterbedingungen in Libyen habe sich die Zahl der in Italien Ankommenden im September auf 12.000 halbiert. Seit Jahresbeginn seien 129.000 Menschen in Italien angekommen, wobei hier Bürger aus Eritrea die größte Gruppe bildeten.

"Dringende Hilfe wird benötigt, vor allem für Griechenland und Italien, um die Neuankömmlinge zu registrieren und zu identifizieren", sagte Frontex-Direktor Fabrice Leggeri. Er hoffe noch immer auf ausreichende Zusagen der EU-Staaten zur Bereitstellung von zusätzlichen Grenzschutzbeamten.

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