Frühjahrsprognose

“Rückenwind” für die Wirtschaft der EU

Wirtschaft
05.05.2015 12:22
Die Frühjahrsprognose der EU-Kommission lässt auf einen langsamen Aufschwung in der Union hoffen. Demnach wird die Wirtschaft 2015 um 1,8 Prozent in der gesamten EU wachsen. Das ist etwas mehr als die im Februar prognostizierten 1,7 Prozent. Die Euro-Zone kann mit einem Plus von 1,5 statt 1,3 Prozent rechnen - alles Zahlen, die laut EU-Kommission auf "Rückenwind für die wirtschaftliche Erholung" schließen lassen. Österreich bleibt allerdings mit plus 0,8 Prozent unverändert auf dem sechstschlechtesten Platz in der EU.

Das höchste Wirtschaftswachstum wird 2015 für Irland und Malta mit je 3,6 Prozent erwartet. Im Gegensatz zur Winterprognose, wo noch für alle 28 EU-Staaten ein Wachstum vorhergesagt wurde, muss nun mit Zypern sogar ein Mitgliedsstaat mit einem Rückgang des BIP um 0,5 Prozent rechnen. Für 2016 bleiben die Zahlen unverändert. Demnach kann die EU mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent und die Euro-Zone mit 1,9 Prozent rechnen. Auch für Österreich bleibt das Wachstum von 1,5 Prozent stabil gegenüber der Wintervorausschau.

"Erfolgreichstes Frühjahr der EU seit Jahren"
Kommisionsvizepräsident Valdis Dombrovskis sagte, die Erholung der europäischen Volkswirtschaften sei "deutlich robuster" geworden. Dies sei "ermutigend, doch müssen wir sicherstellen, dass das Wirtschaftswachstum dauerhaft und nachhaltig ist". EU-Wirtschafts- und Steuerkommissar Pierre Moscovici zeigte sich noch euphorischer und meinte, "die europäische Wirtschaft erlebt das erfolgreichste Frühjahr seit mehreren Jahren". Der Aufschwung werde sowohl durch externe Faktoren als auch durch politische Maßnahmen gestützt. Notwendig sei aber die Umsetzung der Investitions- und Reformvorhaben sowie die Weiterverfolgung einer verantwortungsvollen Haushaltspolitik.

Österreich verliert Spitzenposition bei Arbeitslosenrate
Bei der Arbeitslosenrate wird Österreich laut der Prognose 2015 mit 5,8 Prozent von seiner Spitzenposition deutlich Abstand nehmen müssen und dürfte nur noch Platz fünf in der EU einnehmen. Nach der nationalen Berechnung liegt die Arbeitslosenquote allerdings bei 9,1 Prozent. Die niedrigste Rate innerhalb der EU wird weiterhin für Deutschland mit 4,6 Prozent ausgewiesen, vor Großbritannien (5,4 Prozent), Tschechien (5,6 Prozent) und Luxemburg (5,7 Prozent). Die höchsten Quoten werden weiterhin für Griechenland (25,6 Prozent) und Spanien (22,4 Prozent) vorausgesagt.

Inflation steigt wieder
Österreich wird im laufenden Jahr mit 0,8 Prozent die zweithöchste Inflation aufweisen. Lediglich Malta mit 1,3 Prozent liegt höher. Wirtschaftskommissar Moscovici sagte, es gebe kein Risiko der Deflation mehr. In der EU und in der Euro-Zone wird die Inflation auf je 0,1 Prozent für heuer geschätzt. Nächstes Jahr soll es einen Preisanstieg auf je 1,5 Prozent geben.

Das heimische Budgetdefizit wird im laufenden Jahr laut Prognose mit minus zwei Prozent des BIP gegenüber der Wintervorausschau unverändert ausfallen. Allerdings ist für 2016 kein Absinken auf minus 1,6 Prozent wie noch im Februar angekündigt zu erwarten, sondern das Defizit wird mit minus zwei Prozent unverändert hoch bleiben.

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