Bilder verschwunden

Rotterdamer Kunstdiebstahl: Fast sieben Jahre Haft

Ausland
26.11.2013 17:03
Nur zwei Minuten und 48 Sekunden hatten zwei Einbrecher (im Bild) gebraucht, um in der Rotterdamer Kunsthalle sieben Gemälde von Picasso, Matisse, Monet und anderen Meistern von den Wänden zu nehmen und damit zu verschwinden. Am Dienstag fiel in Bukarest das erste Urteil zu dem spektakulären Diebstahl vom Oktober 2012: Zwei von sechs Angeklagten müssen für je sechs Jahre und acht Monate ins Gefängnis.

Es handelt sich um einen der beiden Einbrecher und den Fahrer des Fluchtautos. Der zweite Dieb ist immer noch flüchtig. Gegen drei weitere Komplizen laufen zudem gesonderte Gerichtsverfahren. Von den gestohlenen Bildern fehlt jede Spur.

Stümperhaftes Vorgehen der Täter und der Ermittler
Nach dem Diebstahl in der niederländischen Kunsthalle gingen die Täter zunächst geradezu stümperhaft vor: Sie brachten die Bilder nach Rumänien und boten zwei davon dort zum Kauf an. Diese bekam die Expertin Mariana Dragu vom Nationalen Kunstmuseum in Bukarest zu sehen, weil ein potenzieller Käufer sie schätzen lassen wollte. Dragu wandte sich umgehend an die Staatsanwaltschaft.

Aber nicht nur bei den Kriminellen lief einiges schief, sondern auch aufseiten der Fahnder. Die Ermittler versuchten, die Bilder über ein fingiertes Kaufangebot sicherzustellen. Doch das scheiterte, weil die Diebe von einem der mitangeklagten Hehler gewarnt wurden. Darüber ist die zuständige Staatsanwältin Raluca Botea "heute noch wütend", wie sie der rumänischen Tageszeitung "Adevarul" und dem niederländischen "Handelsblad" vor Wochen sagte. Ein verdeckter Polizist hätte die Bilder "kaufen" sollen. Er sei vorher tagelang trainiert worden, um glaubhaft wie ein Kunstexperte aus Russland zu wirken.

Von den Meisterwerken fehlt nach wie vor jede Spur
Wo die sieben gestohlenen Meisterwerke aus der Rotterdamer Kunsthalle sind, ist weiterhin unklar. Die Mutter eines der beiden nun Verurteilten hatte im März gestanden, sie zum Schutz ihres Sohnes verbrannt zu haben. Später zog sie ihre Aussage aber wieder zurück. Die Staatsanwaltschaft gibt den Wert der gestohlenen Kunstwerke mit 18 Millionen Euro an, Kunstexperten gehen von bis zu 100 Millionen Euro aus.

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