"Concordia"-Unglück
Retter sprengen sich die Wege frei – 6 Leichen entdeckt
Gerätselt wird weiterhin über die genaue Zahl der Vermissten. Es gebe derzeit von 25 Passagieren und vier Crewmitgliedern kein Lebenszeichen, sagte Küstenwachen-Chef Marco Brusco, noch bevor Taucher die fünf Leichen entdeckten. Am Montag war zwischenzeitlich nur von 16 Vermissten die Rede gewesen. Nach Angaben der Turiner Tageszeitung "La Stampa" werden sogar noch 40 Personen gesucht.
Angst vor Umweltkatastrophe wächst
Indes wächst die Angst vor schweren ökologischen Schäden. "Die Umweltgefahr für die Insel Giglio ist enorm. Wir müssen verhindern, dass Dieseltreibstoff aus dem Schiff fließt. Es ist dringend, wir führen einen Wettlauf gegen die Zeit", sagte der italienische Umweltminister Corrado Clini. Möglicherweise wird der Treibstoff schon am Mittwoch abgepumpt.
Vor allem eine Verschlechterung der Wetterlage stelle eine Gefahr dar. Dadurch könnte das Schiff endgültig sinken. Hubschrauber der italienischen Küstenwache hätten einige Flecke rund um das Wrack gesichtet. Die Behörden dementierten jedoch, dass es sich um Öl handle. In den Tanks befinden sich fast 2.400 Tonnen Treibstoff.
Elf Tote sowie Verletzte und Vermisste
Das 290 Meter lange Schiff war am Freitagabend gegen 20 Uhr zwischen der Insel Giglio und der südlichen Toskana auf Grund gelaufen. Dabei war der Rumpf des Kreuzers auf einer Länge von 70 Metern aufgerissen worden. Nach starkem Wassereinbruch neigte sich das Schiff und kippte schließlich zur Seite.
Bereits kurz nach dem Unglück wurden drei Leichen gefunden. Am Sonntag bargen Taucher dann zwei weitere Leichen. Bald darauf wurde erneut ein Todesopfer lokalisiert und am Montag geborgen. Am Dienstag fanden Taucher fünf weitere Leichen in dem havarierten Kreuzfahrtschiff. Die Toten seien im überfluteten Heckteil des gekenterten Schiffes geortet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
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