In dunklen Gassen

Rebellen und Kiew tauschen Gefangene aus

Ausland
27.12.2014 13:42
Die prorussischen Kämpfer in der Ostukraine und Vertreter der Regierung in Kiew haben am Freitag einen umfangreichen Gefangenenaustausch gestartet. Auf einer verlassenen, dunklen Straße nördlich der Rebellenhochburg Donezk begannen die Konfliktparteien mit der Freilassung von insgesamt knapp 370 Häftlingen, darunter 146 ukrainische Soldaten.

Nur mit Autoscheinwerfern wurde die Straße beleuchtet, auf der der Austausch im Beisein von Vertretern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stattfand. Ein AFP-Reporter berichtete, dass zunächst Zehnergruppen von prorussischen Kämpfern und ukrainischen Soldaten ausgetauscht wurden. Allesamt trugen Zivilkleidung und hielten große Taschen mit ihren Habseligkeiten in den Händen. Später dann wurden die Häftlinge in längeren Reihen gegenüber aufgestellt.

"Ich bin glücklich, dass ich nach Hause zurückkehren und meine Eltern und meine Frau sehen kann", sagte der 28-jährige Soldat Artjom Sjurik. "Sie wissen noch gar nicht, dass ich frei bin." Einer der Rebellen, Denis Balbukow, wartete in einem Lastwagen auf seine Rückkehr nach Donezk. Er wolle zu Hause einfach nur etwas Gutes essen und mit seinen Verwandten plaudern, sagte der 21-Jährige. Er zeigte sich aber entschlossen, "in den Kampf zurückzugehen".

Ukrainischer Präsident nahm Freigelassene in Empfang
Nach dem Gefangenenaustausch mit den Rebellen nahm der ukrainische Präsident Petro Poroschenko die freigelassenen Soldaten in Empfang. Er begrüßte sie am frühen Samstag auf einem Militärflughafen in der Hauptstadt Kiew. Er sei froh, dass sie Neujahr nun mit ihren Familien feiern könnten, "wie ich es versprochen habe", sagte Poroschenko laut einer Erklärung.

Der Austausch fand nahe der Ortschaft Kostjantyniwka statt und wurde von bewaffneten Truppen überwacht. Die Freilassungen waren bei den Friedensgesprächen in Minsk vereinbart worden.

In dem Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und Separatisten wurden seit April mehr als 4.700 Menschen getötet.

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