Protest vor Gericht
Pussy Riots in Moskau erneut festgenommen
Bei den Protesten vor einem Moskauer Gericht führten Einsatzkräfte am Montag auch Oppositionspolitiker Alexej Nawalny ab. Ein großes Polizeiaufgebot hatte seit dem Morgen die Gegend um das Gerichtsgebäude gesichert. Das Portal kasparov.ru berichtete von 700 Teilnehmern an der nicht genehmigten Kundgebung, die Polizei sprach von 200.
Auch die beiden Musikerinnen von Pussy Riot hatten vor dem Gericht, in dem wenig später sieben Oppositionelle wegen Anstiftung zu Gewalt gegen den Staat zu zweieinhalb bis vier Jahren Gefängnis verurteilt wurden, gewartet. Gegen eine achte Angeklagte wurde eine Bewährungsstrafe verhängt.
Urteil nach Randale bei Anti-Putin-Demo
Die Oppositionellen, sieben Männer und eine Frau, sollen am 6. Mai 2012 - dem Vorabend der dritten Amtseinführung von Präsident Wladimir Putin - an gewaltsamen Ausschreitungen in Moskau beteiligt gewesen sein. Augenzeugen hatten jedoch angegeben, die Gewalt bei der Kundgebung sei von der Polizei ausgegangen. Die Verteidigung hatte deshalb auf Freispruch aus Mangel an Beweisen plädiert.
Kritik an "politisch motiviertem" Prozess
Nach der Urteilsverkündung skandierten Prozessbeobachter vor dem Gerichtssaal "Schande". Sie riefen zu einem Protest in der Nähe des Kremls im Laufe des Tages auf. Menschenrechtler kritisierten den Prozess als "politisch motiviert". Kritiker sehen in dem Verfahren ein Signal an Putins Gegner, dass er keinerlei Widerstand gegen seine Führung zulassen will.
Bereits am Freitag, als Richterin Natalia Nikischina die Angeklagten schuldig gesprochen hatte, waren mehr als 200 Menschen bei Protesten gegen die Entscheidung festgenommen worden.
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