160 Verletzte

Proteste in Taiwan gegen Handelspakt mit China

Ausland
24.03.2014 08:00
Bei Zusammenstößen zwischen demonstrierenden Studenten und Polizisten in Taiwan sind rund 160 Menschen verletzt worden. Die Eskalation passierte in der Nacht auf Montag, als die Demonstranten bei ihren Protesten gegen ein Handelsabkommen zwischen Taiwan und China in den Regierungssitz in der Hauptstadt Taipeh eingedrungen waren. Polizeikräfte räumten das Gebäude daraufhin gewaltsam.

61 protestierende Studenten seien festgenommen worden, berichtete die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA. 109 Demonstranten und 52 Polizisten seien verletzt worden. Ministerpräsident Jiang Yi-huah verurteilte die Erstürmung seines Regierungssitzes: "Die Studentenbewegung ist zu weit gegangen."

Rücknahme des Handelspaktes gefordert
Die Demonstranten halten schon seit Dienstag das Parlament besetzt und fordern eine Rücknahme des Handelspaktes. Taiwans Präsident Ma Ying-jeou rief am Montag in der Früh eine Krisensitzung seiner Regierung zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die Sicherheitskräfte um den Präsidentenpalast wurden verstärkt.

Die Demonstranten wehren sich gegen die Ratifizierung des im Juni unterzeichneten Handelsabkommens, das die Wirtschaft der demokratischen Inselrepublik aus ihrer Sicht zu weit für Unternehmen aus der kommunistischen Volksrepublik öffnet. Außerdem fürchten sie ein mögliches politisches Druckmittel Pekings gegenüber Taipeh.

Peking betrachtet Taiwan als Bestandteil Chinas
Peking betrachtet die dem Festland vorgelagerte Insel Taiwan, wohin sich Diktator Chiang Kai-shek nach der Niederlage im Bürgerkrieg gegen die Kommunisten 1949 zurückgezogen hatte, bis heute als festen Bestandteil Chinas. Die bilateralen Beziehungen verbesserten sich zwar zuletzt deutlich. Peking schließt aber nach wie vor ein militärisches Vorgehen nicht aus, sollte sich Taiwan formell für unabhängig erklären.

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