Nach Rekordverlust

Portugal rettet Krisenbank mit EU-Hilfsgeldern

Wirtschaft
04.08.2014 09:11
Rund zweieinhalb Monate nach dem Verlassen des EU-Rettungsschirmes hat Portugal einen neuen, gefährlichen Krisenherd gelöscht. Die Richtung Pleite taumelnde Bank Espirito Santo (BES) bekommt eine Finanzspritze von 4,9 Milliarden Euro und wird von faulen Geschäften gereinigt. Zentralbank-Chef Carlos Costa gab den Rettungsplan in der Nacht auf Montag in Lissabon bekannt.

Für die Verluste müssen demnach Aktionäre und Gläubiger geradestehen. Diese hätten die "Aktivitäten der Bank nicht ausreichend kontrolliert", erklärte das Finanzministerium. Die BES hatte am Mittwoch für das erste Halbjahr einen Rekordverlust von 3,57 Milliarden Euro bekannt gegeben. Die Notenbank sprach von "Hinweisen" auf illegale Geschäfte. Allein vergangene Woche war der Kurs der Bank von 45 auf 12 Eurocent pro Aktie eingebrochen.

Laut Regierung Steuerzahler nicht belastet
Die vielen faulen Kredite und Geschäfte der BES sollen nach Angaben der Notenbank in eine "Bad Bank" ausgelagert werden. Die Finanzspritze werde unterdessen weder den Staat noch die Einlagenbesitzer in Mitleidenschaft ziehen, versicherte Costa.

Die "neue BES" werde ab Montag "ihre Geschäfte im In- und Ausland normal weiterführen", sagte Costa. Das Finanzministerium hob hervor, dass "alle Einlagen, alle Bankdienste, alle Arbeitsplätze und die geschäftlichen Beziehungen der Bank" geschützt seien.

Viel Kritik nach Verstaatlichung im Jahr 2008
Das Abwicklungsprogramm sehe "im Gegensatz zu früheren Lösungen überhaupt keine Kosten" für den Staat oder für den Steuerzahler vor. Eine andere Krisenbank, Banco Portugues de Negocios, war 2008 wegen vieler Skandale und hoher Verluste inmitten viel Kritik verstaatlicht worden.

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