20-Jähriger in Haft

Polizisten in Ferguson angeschossen: Festnahme

Ausland
16.03.2015 07:30
Nach der Verletzung zweier Polizisten durch Schüsse in Ferguson im US-Bundesstaat Missouri ist ein 20-jähriger Verdächtiger gefasst worden. Unklar ist jedoch, ob er die Beamten absichtlich ins Visier genommen hat. Ihm drohe aber auf jeden Fall ein Prozess wegen Körperverletzung in einem besonders schweren Fall, wie der zuständige Staatsanwalt von St. Louis County, Robert McCulloch, am Sonntag sagte.

Die beiden Beamten im Alter von 32 und 41 Jahren waren im Gesicht und an der Schulter getroffen worden. Sie konnten das Krankenhaus aber bereits einen Tag später wieder verlassen.

Polizisten versehentlich getroffen?
Nach McCullochs Angaben sagte der festgenommene Afroamerikaner aus, dass die Schüsse einer anderen Person gegolten hätten, mit der er Streit gehabt habe. Die Polizisten seien demnach versehentlich getroffen worden. McCulloch meinte, es sei nicht sicher, ob diese Aussage der Wahrheit entspreche. Die Behörden seien noch dabei, die Angaben zu prüfen und hofften dabei auf Unterstützung durch die Öffentlichkeit.

Die Schüsse waren am Mittwochabend am Rande einer Demonstration gefallen. Ungefähr 150 Menschen hatten sich auf der Straße versammelt, nachdem der Polizeichef von Ferguson, Thomas Jackson, nach massiver Kritik seinen Rücktritt angekündigt hatte. Das Justizministerium wirft seiner Polizeitruppe vor, Afroamerikaner jahrelang aus rassistischen Gründen diskriminiert zu haben.

Die Polizeiabteilung in der Vorstadt von St. Louis war erstmals im vergangenen August in den Blickpunkt der Öffentlichkeit geraten, nachdem ein weißer Polizist den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown erschossen hatte. Seitdem hat es in Ferguson wiederholt Unruhen gegeben.

Holder: Festnahme ist eine "klare Botschaft"
McCulloch zufolge fielen die nunmehrigen Schüsse am Ende der Protestaktion, als die meisten Teilnehmer bereits dabei gewesen seien, sich vom Ort zu entfernen. Wie es weiter hieß, feuerte der Mann teilweise aus einem Auto heraus. US-Justizminister Eric Holder begrüßte dessen Festnahme. Diese sei eine "klare Botschaft", dass Akte der Gewalt gegenüber Polizisten "niemals toleriert" würden.

Nach der Verhaftung des Mannes versammelten sich etwa 100 Menschen vor der Polizeistation und drückten den Beamten und dem unter Druck stehenden Bürgermeister James Knowles ihre Solidarität aus. Mehrere afroamerikanische Demonstranten organisierten einen Gegenprotest. Einige beleidigten die anwesenden Polizisten, andere zerrissen eine US-Flagge.

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