Statistik gefälscht
Polizei in Osaka vertuschte Zehntausende Delikte
Durch die geschönte Statistik fiel der unrühmliche Spitzenplatz in der japanischen Kriminalitätsstatistik nicht Osaka zu, sondern der Hauptstadt Tokio. Laut der Zeitung "Asahi" waren die meisten vertuschten Delikte klassische Diebstähle, mehrere Zehntausende gestohlene Autos und Fahrräder sollen nicht in der Datenbank gelistet worden sein. Allerdings seien möglicherweise auch Hunderte Schwerverbrechen unter den Teppich gekehrt worden, darunter Raubüberfälle und sogar Morde. Die Straftaten wurden in Osaka und umliegenden Gemeinden verübt.
Rangniedere Beamte unter Druck gesetzt?
Zwar wies die Führungsebene der Polizeibehörde den Verdacht zurück, sie habe niedere Chargen zu den Manipulationen gedrängt. Rangniedere Beamte erzählten den Medien jedoch, sie hätten unter massivem Druck eines beliebten Regionalpolitikers gestanden, der den Ruf Osakas als Brutstätte der Straßenkriminalität abschütteln wollte. Fast einhundert Polizisten wurden nach eigenem Bekunden abgemahnt.
Japan hat zwar eine der weltweit niedrigsten Verbrechensraten, im Lande gilt Osaka mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern aber als deutlich gefährlicher als andere urbane Ballungszentren. Bis 2009 stand die Wirtschaftsmetropole ein Jahrzehnt lang an der Spitze der nationalen Kriminalitätsstatistik.
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