Bisher kein Chaos

Pilotenstreik legt Lufthansa 3 Tage lang lahm

Ausland
02.04.2014 11:31
Die Piloten der deutschen AUA-Mutter Lufthansa haben am Mittwoch mit ihrem dreitägigen Streik begonnen und damit den Flugverkehr bei Europas größter Fluggesellschaft lahmgelegt. Rund 3.800 Flüge mussten gestrichen werden. In Österreich wurden mehr als 150 gestrichen. Bisher blieb an den beiden größten deutschen Flughäfen in Frankfurt und München aber ein Chaos aus.

"Aktuell läuft alles im geregelten Maße, die Leute wurden gut informiert, alles ruhig derzeit im Terminal", sagte ein Sprecher vom Airport Duty Management des Frankfurter Flughafens. Es seien genügend Feldbetten aufgestellt und Verpflegungsstationen sowie Familienbereiche für Reisende mit kleinen Kindern eingerichtet worden. "Es sind wenige Leute, die ohne Vorkenntnisse hier herkamen." Auch ein Sprecher des Münchener Flughafens sagte, es sei sehr ruhig am Flughafen, die Reisenden seien gut informiert.

Streik-Thema Übergangspensionen
Anlass des Streiks sind die von der Lufthansa einseitig gekündigten Übergangspensionen, die den Piloten bisher ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglichten. Die Airline hat auf die umfassende Streikdrohung der rund 5.400 Kapitäne und Co-Piloten reagiert und den größten Teil ihres Flugprogramms bis inklusive Freitag abgesagt. Rund 425.000 Passagiere sind von den etwa 3.800 Flugstreichungen betroffen. Ein großer Teil davon sollte auf andere Verkehrsmittel oder Termine umgebucht werden.

Hier finden Sie eine Liste mit den in Österreich betroffenen Flügen.

Verkehrsminister: "Schnelle Lösung im Interesse aller"
Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt rief die Lufthansa und die Pilotengewerkschaft zu einer schnellen Einigung auf. "Jeder Tag mit Streik schränkt die Mobilität Hunderttausender Menschen ein. Das heißt, eine schnelle Lösung des Konflikts ist geboten und ist auch im Interesse der Tarifparteien", sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung.

Eine schnelle Lösung könnte den dreitägigen Streik sogar frühzeitig beenden. Zumindest deutete das die Pilotengewerkschaft Cockpit am Mittwoch an. "Tendenziell ist es möglich, den Streik zu unterbrechen. Wir sind bereit für weitere Gespräche, aber dafür muss ein neues Angebot auf den Tisch", sagte Cockpit-Vorstand Markus Wahl der Nachrichtenagentur Reuters. Die Lufthansa setze zu einem "sozialen Kahlschlag" an, den Cockpit mit dem Streik verhindern wolle.

Verluste im zweistelligen Millionenbereich
Die Drehkreuz-Flughäfen München und Frankfurt bereiten sich trotz der frühen Warnungen darauf vor, dass Transitreisende ohne Schengen-Visum in den Transitbereichen stranden könnten. Auch die meisten Frachtflüge der ebenfalls bestreikten Lufthansa Cargo wurden abgesagt. Die Lufthansa beziffert die vom Streik ausgelösten Verluste auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.

Andere Airlines als Nutznießer des Streiks
Die Piloten von Lufthansa-Töchtern wie Swiss, Austrian Airlines oder Eurowings schließen sich dem Ausstand nicht an. Die Airlines werden größere Flugzeuge einsetzen, um möglichst viele Lufthansa-Gäste zu befördern. "Die anderen Airlines wittern die Nachfrage und können ihre Preise hochfahren", sagte Julia Eckert vom Geschäftsreiseverband VDR.

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