Landebahn zu kurz

Piloten landen Flieger auf falschem Flughafen

Ausland
14.01.2014 10:11
Nach einem peinlichen Flugfehler sind in den USA Pilot und Kopilot einer Passagiermaschine aus dem Verkehr gezogen worden: Die beiden hatten am Sonntagabend eine Boeing 737-700 mit 129 Menschen an Bord statt auf dem Flughafen von Branson, Missouri, auf einem Provinzflughafen gelandet - einem kleinen Airport mit viel zu kurzer Piste für große Jets. "Es war schockierend zu sehen, wie nah wir am Ende der Landebahn waren", sagte ein Reisender.

Der Provinzflughafen Taney County ist für größere Passagierjets nicht geeignet und verfügt nicht einmal über einen Kontrollturm. Die Start- und Landebahn ist nur etwa halb so lang wie die von Branson, weshalb die aus Chicago kommende Boeing 737-700 erst nach einem heftigen Bremsmanöver rund 150 Meter vor Ende der Landebahn zum Stehen gekommen sei, berichtete der Nachrichtensender CNN.

Der Pilot habe stark bremsen müssen. Andernfalls hätte die Maschine über die Landebahn hinausschießen und einen Hang hinunter auf eine Autobahn stürzen können, so der US-Sender. Der Zwischenfall verlief aber glimpflich, laut Southwest Airlines wurde niemand verletzt.

Pilot entschuldigt sich für Irrtum: "Es tut mir leid"
Der Pilot war offenbar zunächst davon überzeugt, am richtigen Zielort angekommen zu sein. "Willkommen in Branson", verkündete er nach Angaben von Fluggästen über das Mikrofon. Erst einige Minuten später teilte er dann zerknirscht mit, auf dem falschen Flughafen gelandet zu sein. "Es tut mir leid, meine Damen und Herren. Wir sind auf dem falschen Flughafen gelandet. Ich bedanke mich für ihre Geduld und bitte um Entschuldigung."

Passagiere mussten zwei Stunden auf Gangway warten
Damit nicht genug, mussten erst zwei Stunden verstreichen, bis die 129 Fluggäste endlich aussteigen konnten: Die Gangway habe erst vom Flughafen in Branson herangekarrt werden müssen. Anschließend seien die Passagiere mit Bussen an ihren eigentlichen Bestimmungsort, den Flughafen von Bronson, gebracht worden.

Laut Angaben von Southwest Airlines konnte die Boeing den Flughafen von Taney County schließlich am Montagnachmittag trotz zu kurzer Piste verlassen und sei wieder normal im Einsatz. Wie es zu dem Irrflug der beiden Piloten kam, blieb vorerst unklar.

Laut CNN gelten sie als erfahren: Der Flugkapitän arbeite seit 14 Jahren, der Kopilot immerhin seit zwölf Jahren für Southwest. Nun wurden beide bis zum Abschluss der Untersuchung in den bezahlten Urlaub geschickt. Den Passagieren seien indes die Flugtickets erstattet und Gutscheine ausgestellt worden.

Fall erinnert an gestrandeten Mega-Frachtflieger
Erst im November des Vorjahres hatte ein Irrflug in den USA für Aufsehen gesorgt: Ein riesiges Frachtflugzeug war in Kansas auf einem falschen Flughafen gelandet - der 20 Kilometer vom eigentlichen Ziel entfernt war und ebenfalls eine zu kurze Landebahn hatte. Am falschen Ort gestrandet, konnte der Frachtflieger dann nach mehreren Versuchen und langwierigen Berechnungen von Experten wieder abheben.

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