Franziskus-Wutrede
Papst: “Geistlicher Alzheimer” im Vatikan
Franziskus ging besonders auf das ein, was die Leitung der Weltkirche behindere, ihr schade und den Zusammenhalt in der Kurie beeinträchtige. Er warnte vor Eitelkeit und vor Mangel an Selbstkritik. Insgesamt 15 dieser geistlichen "Krankheiten" zählte der Papst auf.
Als besonders gravierend bezeichnete der 78-Jährige die "Krankheit der existenziellen Schizophrenie": "Darunter leiden diejenigen, die ein Doppelleben führen", betonte Franziskus. Diese Krankheit belaste Personen, die den pastoralen Dienst aufgeben und sich lediglich mit Bürokratie auseinandersetzten und den Kontakt zu den Menschen verlören.
"Geschwätz" und "Kaltblütigkeit"
Schwer wiegt nach der Einschätzung des Papstes auch das Manko der fehlenden Pastoral. Wer nicht als Seelsorger tätig sei, schaffe sich eine Parallelwelt, die nichts mehr mit Christus zu tun habe. Franziskus kritisierte auch "Geschwätz" und das Herabsetzen des Anderen. Man "töte kaltblütig den Ruf des Nächsten", um selbst besser dazustehen. "Die Friedhöfe sind voll von Menschen, die sich für unsterblich und unersetzbar hielten", sagte der Papst.
Franzikus entschuldigte sich weiters bei Mitarbeitern und deren Familien für negative Vorkommnisse im Vatikan - für "Verfehlungen, meinerseits und vonseiten der Mitarbeiter, und auch für einige Skandale, die sehr schmerzen: Vergebt mir."
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