Nach Taliban-Blutbad

Pakistan will 500 Extremisten hinrichten

Ausland
22.12.2014 12:25
Nach dem Taliban-Massaker in einer Schule in Pakistan will die Regierung in den kommenden Wochen 500 verurteilte Extremisten hinrichten lassen. Das kündigten Regierungsvertreter am Montag in Islamabad an. Als Reaktion auf das Blutbad in der Metropole Peshawar hatte Premier Nawaz Sharif vergangene Woche ein Moratorium für die Vollstreckung der Todesstrafe aufgehoben. Seitdem wurden bereits sechs Aufständische gehängt.

"Für die Hinrichtungen ist grünes Licht gegeben worden", sagte der Sprecher von Sharif am Montag. Die Vollstreckung der Todesstrafen könnte zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen, so der Sprecher weiter. Er zitierte Sharif mit den Worten: "Für diejenigen, die unsere Kinder, Bürger und Soldaten ermordet haben, wird es keine Gnade geben."

"Die Taliban planen mehr Angriffe wie in Peshawar"
Bei dem Schulmassaker hat die Polizei alle Angreifer getötet und mittlerweile mehrere Verdächtige festgenommen. "Einige Verdächtige, die auf die eine oder andere Art Unterstützer waren, sind verhaftet worden", sagte Innenminister Chaudhry Nisar Ali Khan. Zu den Festnahmen sei es demnach in und um Peshawar sowie in der ostpakistanischen Provinz Punjab gekommen. Zugleich warnte der Minister vor weiteren Anschlägen der Taliban. "Wir erhalten Geheimdienstinformationen, dass sie mehr Angriffe wie in Peshawar planen."

Schwerster Anschlag in der Geschichte des Landes
Taliban-Kämpfer hatten am Dienstag vergangener Woche eine vom Militär betriebene Schule in der nordwestlichen Stadt Peshawar angegriffen und 149 Menschen getötet, darunter 133 Schüler. Es war der schwerste Anschlag in der Geschichte des Landes. Die radikalislamische Rebellengruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan bezeichnete das Attentat als Vergeltung für eine Armeeoffensive gegen Aufständische in den Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan, bei der seit dem Sommer nach Angaben des Militärs rund 1.700 Rebellen getötet wurden.

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