Nach Schulmassaker
Pakistan startet Hinrichtungen von Extremisten
Bei dem Massaker an einer von der Armee betriebenen Schule waren am Dienstag mehr als 150 Menschen getötet worden, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Premierminister Nawaz Sharif hatte daraufhin angekündigt, Terroristen wieder hinrichten zu lassen. Armeechef Raheel Sharif habe Hinrichtungsbefehle für sechs Extremisten unterzeichnet, hatte das Militär daraufhin am Donnerstag mitgeteilt. Sharifs Unterschrift ist Voraussetzung für die Hinrichtung von Terroristen, die von Militärgerichten verurteilt wurden.
Am Freitag seien dann die ersten beiden Todesurteile in der Stadt Faisalabad vollstreckt worden, erklärten Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung. Bei weiteren 17 zum Tode verurteilten Terroristen sei unterdessen noch kein Hinrichtungsbefehl unterzeichnet worden. Es werde aber erwartet, dass sie in der kommenden Woche gehängt würden, hieß es.
8.000 Menschen zum Tode verurteilt
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sitzen schätzungsweise mehr als 8.000 zum Tode verurteilte Menschen in pakistanischen Gefängnissen, etwa zehn Prozent von ihnen seien wegen Delikten verurteilt worden, die als Terrorismus gewertet werden, erklärte die Rechtshilfe-Organisation Legal Aid Pakistan. Nach pakistanischem Recht hat der Begriff Terrorismus eine sehr weite Definition.
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