"Könnte dich kaufen"

Obdachloser verschenkt Geld und wird beschimpft

Ausland
23.04.2015 06:00
Wie würden Sie reagieren, wenn ihnen ein Obdachloser Geld anbietet? Der US-Entertainer Yousef Erakat wagte dieses Experiment in den Straßen von Los Angeles und stellte das erschreckende Ergebnis auf YouTube.

Verkleidet als Bettler mit einem selbst gebastelten Papierschild mit der Aufschrift "Noch nie ist jemand durch Geben arm geworden" setzte sich der 25-Jährige auf die Straße. Höflich sprach Erakat den ersten Passanten an und erklärte ihm, dass er heute einmal helfen möchte. Für den Anzugträger schien das wohl eine Beleidigung gewesen zu sein, er rastete vollkommen aus und beschimpfte den vermeintlichen Bettler. "Ich brauche dein verdammtes Geld nicht, du Arschloch. Ich könnte dich kaufen!"

"Schaue ich aus, als würde ich dein Geld brauchen?"
Auch die nächsten Begegnungen verliefen nicht viel besser. "Schaue ich aus, als würde ich dein Geld brauchen?", "Verpiss dich!" und "Scheißkerl" waren nur einige der schockierenden Äußerungen. Erakat ärgerte sich allerdings am meisten über die Begegnung mit einem Mercedes-Fahrer. Als er dem Mann anbot, die Parkgebühr für ihn zu entrichten, reagierte dieser äußerst überheblich: "Das ist ein Benz. Du musst dir deinen Weg nach oben verdienen…"

Positive Einstellung begeisterte nur zwei Passanten
Positive Überraschungen gab es dann allerdings auch noch: Zum einen kniete sich eine junge Frau zu Erakat auf den Boden und erklärte ihm, dass er sein Geld nicht verschenken dürfe, sondern sich selbst ein Frühstück kaufen solle. Da er dennoch nicht aufgab, griff die Frau, sichtlich gerührt, in ihre Handtasche und überreichte Erakat noch ein paar Geldscheine. Ähnlich verhielt sich ein zweiter Passant: Der junge Mann war von Erakats positiver Einstellung und seinem Vorhaben begeistert und überreichte ihm deshalb alles, was er in seinen Hosentaschen hatte.

Wollen Menschen helfen - oder sich überlegen fühlen?
Trotz der zwei netten Begegnungen macht das Video betroffen. Der Macher des Clips wirft die Frage auf, ob Menschen Bettlern tatsächlich helfen wollen - oder ihnen nur Geld geben, um sich überlegen zu fühlen. Für Erakat jedenfalls steht fest, dass es nicht zählt, wie viel man im Leben besitzt, wenn dieser Besitz einem Bescheidenheit und Würde raubt.

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