Zwei Wochen danach

Noch 80 Leichen an Absturzstelle in der Ukraine?

Ausland
01.08.2014 12:01
Zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ostukraine könnten sich noch immer 80 Leichen im Absturzgebiet befinden. Diese hohe Zahl verkündete die australische Außenministerin Julie Bishop in einem CNN-Interview. Am Donnerstag haben Experten erstmals Zugang zu dem umkämpften Gebiet erhalten und bereits die ersten weiteren Leichenteile gefunden.

Nach dem Absturz am 17. Juli mit 298 Toten hatte es zunächst geheißen, alle Leichen seien zur Identifikation in die Niederlande - woher die meisten Opfer stammen - überführt worden. Doch schon bald wurde klar, dass bis zu 100 Opfer des Absturzes fehlten.

Nur auf Drängen ausländischer Regierungen konnten sich die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen auf eine vorübergehende Waffenruhe einigen, um Experten endlich Zugang zum Absturzgebiet zu ermöglichen. Deren wichtigstes Ziel ist es nun, möglichst viele Leichen zu bergen, aber auch, nach der immer noch umstrittenen Absturzursache zu fahnden.

Erst am Mittwoch konnten die Forensiker aus den Niederlanden und Australien an die Absturzstelle, schon bald sollen sie Verstärkung erhalten - und dauerhaften Zugang zum Gebiet. Vertreter der OSZE verhandelten hierfür mit den Regierungen Russlands und der Ukraine einen "sicheren Korridor" für das Untersuchungsteam aus.

"Grausige und ernüchternde Aufgabe"
Dieses hatte bereits am Donnerstag Erfolg bei seiner traurigen Suche: Es seien weitere Leichenteile gefunden worden, erklärte der australische Premierminister Tony Abbott am Freitag. Wie Außenministerin Bishop gegenüber CNN erklärte, stehe man allerdings erst am Anfang einer "grausigen und ernüchternden Aufgabe" - 80 Leichen könnten sich noch im Absturzgebiet befinden. Das könne man aber erst mit Gewissheit sagen, wenn die Experten die Umgebung durchstreifen könnten.

OSZE-Sprecher Michael Bociurkiw sagte CNN, die Forensiker hätten am Donnerstag die Fundorte menschlicher Überreste markiert und hofften, die Untersuchungen am Freitag fortzusetzen. Auch Spürhunde und Luftüberwachungsbilder könnten bei der Suche helfen. Schwierig sei diese wegen der bereits verstrichenen Zeit seit dem Absturz, der Hitze, des langen Weges zur Unglücksstelle - sechs Stunden war das Team dorthin unterwegs - und der Größe des Suchgebiets von 30 bis 40 Quadratkilometern.

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