Boko-Haram-Attentat?

Nigeria: 35 Tote bei Anschlägen auf Busbahnhöfe

Ausland
26.02.2015 21:22
Bei Anschlägen auf Busbahnhöfe in Nigeria sind am Donnerstag mindestens 35 Menschen getötet worden. Mindestens 18 Menschen starben nach Angaben von Augenzeugen, als sich ein Selbstmordattentäter am Nachmittag an einem Busbahnhof in Biu im Nordosten des Landes in die Luft sprengte. Wenige Stunden später explodierten an einem Busbahnhof der zentralnigerianischen Stadt Jos zwei Sprengsätze und töteten mindestens 17 weitere Menschen.

Erst am Dienstag hatten sich im Busbahnhof von Kano (Bild) zwei Attentäter in die Luft gesprengt.

Bei dem Selbstmordanschlag in Biu wurden auch zahlreiche Menschen verletzt, sagte ein Mitglied einer Bürgerwehr. Ein zweiter Selbstmordattentäter wurde demnach von der Armee erschossen, bevor er seinen Sprengsatz zünden konnte. Bis zum Abend gelang es nicht, die Sprengladungen an seiner Leiche zu entschärfen. Beide Attentäter gaben sich laut einem weiteren Augenzeugen als fahrende Händler aus. Später explodierten dann zwei Bomben im Busbahnhof von Jos und vor den angrenzenden Obstständen.

Anschläge tragen Handschrift von Boko Haram
Zu den Anschlägen bekannte sich zunächst niemand, doch tragen sie die Handschrift der Islamistengruppe Boko Haram. Diese kämpft seit Jahren für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. In den vergangenen Monaten weitete die Extremistengruppe ihre Angriffe auch auf benachbarte Staaten aus - darunter Niger, wo das Parlament am Donnerstag den Ausnahmezustand in der Grenzregion Diffa um drei Monate verlängerte.

Das schlimmste Massaker verübten Boko-Haram-Kämpfer, als sie Anfang Jänner die Stadt Baga am Tschadsee einnahmen. Bei dem Angriff sollen Hunderte Zivilisten getötet und Tausende in die Flucht getrieben worden sein. Vergangene Woche gelang es der Armee nach eigenen Angaben, die Islamisten wieder aus Baga zu vertreiben. Am Donnerstag besuchte Präsident Goodluck Jonathan die Stadt und versprach, sie rasch wieder aufzubauen. Er habe immer noch Hoffnung, dass die Offensive gegen Boko Haram bald erfolgreich zu Ende gehen werde, sagte er.

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