Flug MH370

Neue Signale aus dem Ozean geben wieder Hoffnung

Ausland
09.04.2014 15:36
Zwei neue Signale aus den Tiefen des Indischen Ozeans nach zwei Tagen der Stille - das gibt neue Hoffnung, die seit rund einem Monat verschollene malaysische Boeing zu finden. Das australische Schiff "Ocean Shield" habe am Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch Signale empfangen, die sehr wahrscheinlich von der Blackbox der verschollenen Boeing stammten, sagte der Koordinator der Suchaktion, Angus Houston.

Es sei nun möglich, das Suchgebiet stark einzugrenzen, fügte Houston hinzu. Vermutlich sei es nur noch eine Sache von "einigen Tagen", bis Wrackteile der Maschine gefunden würden. "Ich denke, dass wir am richtigen Ort suchen, aber wir müssen das Flugzeug noch visuell identifizieren."

Das erste Signal dauerte fünf Minuten und 32 Sekunden, das zweite rund sieben Minuten. Am Samstag waren zwei Signale in dem Suchgebiet aufgefangen worden, das mehr als 2.000 Kilometer nordwestlich der australischen Stadt Perth liegt. Allerdings seien die am Dienstag empfangenen Signale schwächer gewesen, als die bisher verfolgten. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Batterien der Blackbox zur Neige gehen, sagte Houston.

Signale stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Blackbox
Untersuchungen der Signale vom Samstag hätten ergeben, dass diese mit den Frequenzen eines Flugschreibers übereinstimmten, so Houston weiter. Demnach wurden die akustischen Signale in regelmäßigem Abstand von etwa einer Sekunde bei einer Frequenz von 33,33 Kilohertz ausgesandt. Experten schließen daher aus, dass sie von einer "natürlichen Quelle" stammen könnten, etwa von Walen.

Nachdem zwei Tage lang keine Signale mehr empfangen worden waren, war bereits befürchtet worden, dass die Batterien der Blackbox leer sind. Sie halten etwa einen Monat durch - das Gerät der am 8. März verschwundenen Boeing 777 dürfte also in diesen Tagen verstummen.

Unterwasser-Roboter bald im Einsatz, Taucher suchen schon
Houston kündigte an, dass bald auch der Unterwasser-Roboter Bluefin-21 bei der Suche eingesetzt werden könnte. Das Mini-U-Boot kann den Meeresboden pro Tauchgang bis zu 20 Stunden lang absuchen. Wenn Bluefin-21 mittels Sonargerät einen Gegenstand aufspürt, taucht der Roboter auf. Er wird dann mit einer Videokamera erneut in die Tiefe von 4,5 Kilometern geschickt - das ist die maximale Tauchtiefe des U-Boots.

Um nichts unversucht zu lassen, wurden auch schon Taucher bei der Suche nach der Boeing eingesetzt. Das australische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Dienstag Fotos von Tauchern des Schiffes "Ocean Shield", die mit Unterstützung von Schnellbooten unter der Wasseroberfläche nach Trümmern der verschollenen Maschine suchen. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass die Taucher keine Sauerstoffgeräte verwenden (kl. Bilder).

Suchfläche von 75.423 Quadratkilometern
Seit dem Verschwinden des Flugzeugs mit 239 Menschen an Bord wird nach Trümmern und der Blackbox der Maschine gesucht. Diese speichert alle technischen Angaben wie Geschwindigkeit und Flughöhe und zeichnet auch die Gespräche im Cockpit auf. An der Suche waren am Mittwoch bis zu elf Militärflugzeuge, vier Zivilmaschinen sowie 14 Schiffe beteiligt. Die Suchfläche betrug nach Angaben des Koordinierungszentrums in Australien 75.423 Quadratkilometer. Nach Angaben der "New York Times" wird die Suche nach dem Flugzeug mit täglichen Kosten in Millionenhöhe die wohl teuerste der Geschichte (siehe Infobox).

Immer noch ist völlig unklar, warum die Boeing mit der Flugnummer MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking plötzlich den Kurs wechselte und von den zivilen Radarschirmen verschwand. Bisher gehen Experten von drei möglichen Szenarien aus: einer Entführung, einem Sabotageakt oder einem plötzlichen Unglück. Doch gibt es bisher nichts, was eine dieser Hypothesen untermauert.

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