Besetzung verhindert
Neue Gewalt in Hongkong: Parlament im Visier
Beamte nahmen vier Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren unter anderem wegen Sachbeschädigung fest, wie die Polizei mitteilte. Drei Polizisten wurden demnach verletzt und im Krankenhaus behandelt.
Die Proteste hatten sich vor gut zwei Monaten an den Plänen Pekings entzündet, 2017 zwar erstmals eine direkte Wahl in Hongkong zu erlauben, den Wählern aber eine freie Nominierung der Kandidaten zu verweigern. Seit Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie 1997 an China wird Hongkong als eigenes Territorium autonom regiert.
Kleinere Zusammenstöße mit Sicherheitskräften
Nach Angaben der Polizei versuchten die ersten Demonstranten gegen 1 Uhr am Morgen, in das Parlamentsgebäude einzudringen. Augenzeugen berichteten, dass in den darauffolgenden Stunden immer mehr vermummte Protestierende zu dem Gebäude strömten. Wiederholt sei es zu kleineren Zusammenstößen mit Sicherheitskräften gekommen.
Augenzeugen sprachen von vermummten Aktivisten, die in das Parlamentsgebäude eindringen wollten. Es war zunächst nicht klar, ob sie zur Gruppe der Demonstranten gehörten, die seit Wochen für mehr Demokratie in Hongkong eintreten. Protestführer hatten ihre Anhänger immer wieder dazu aufgerufen, die Polizei nicht unnötig zu provozieren und die Bevölkerung nicht mit neuen Straßenbesetzungen zu belästigen.
Räumung von Protestlager begonnen
Am Dienstag hatten Polizisten und Arbeiter begonnen, Straßensperren am wichtigsten Protestlager in Hongkong zu räumen. Ein Gericht hatte die Räumung angeordnet. Zuletzt hatten noch Hunderte Aktivisten am Protestlager in Admiralty nahe des Regierungssitzes ausgeharrt.
Die versuchte Besetzung des Parlamentsgebäudes erinnert an die Studentenbewegung in Taiwan. Dort hatten Demonstranten im März drei Wochen lang das Parlament in Taipeh besetzt. Mehr als eine halbe Million Menschen war gegen eine Öffnung Taiwans für Chinas Unternehmen und die Ratifizierung eines Handelspakts für den Dienstleistungssektor auf die Straße gegangen.
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