TV-Sender gestürmt

NL: Während Acht-Uhr-Nachrichten Geisel genommen

Ausland
30.01.2015 06:20
Eine Geiselnahme in den Studios des niederländischen TV-Senders NOS ist am Donnerstagabend nach kurzer Zeit unblutig zu Ende gegangen. Ein mit einer Pistolenattrappe bewaffneter Mann war kurz vor Beginn der Acht-Uhr-Nachrichten in die Studios eingedrungen und hatte Sendezeit gefordert. Andernfalls würden Bomben hochgehen.

Dabei hatte er nach Angaben des Senders einen Mitarbeiter als Geisel genommen. Nach etwa 15 Minuten ließ sich der Mann von der Polizei widerstandslos festnehmen, wie auf Fernsehbildern von NOS zu sehen war (siehe auch Video oben).

Sender wurde evakuiert
Das Gebäude in der Stadt Hilversum war sofort evakuiert worden, TV- und Radiosendungen wurden unterbrochen. Der in einen dunklen Anzug gekleidete junge Mann wollte eine Erklärung in der Hauptnachrichtensendung "Journaal" verlesen.

Er war jedoch in ein ungenutztes Studio geführt worden. Dort wurde sein Aufenthalt und auch die Festnahme von Kameras und Mikrofonen aufgezeichnet und später im TV ausgestrahlt. Der Mann wirkte ruhig und zielte mit der mit einem Schalldämpfer versehenen Pistole nicht auf Personen.

Motiv des Geiselnehmers unklar
Unklar war zunächst das Motiv des Mannes. Gegenüber NOS-Mitarbeitern hatte er erklärt, Mitglied eines "Hacker-Kollektivs" zu sein. Er hatte einen Brief bei sich, in dem er Sendezeit forderte und angab, nicht allein zu handeln. Im Video sagte er, dass er live über "sehr große Weltangelegenheiten" reden wolle. Dabei handle es sich um Informationen, "die die aktuelle Gesellschaft infrage stellen". Sollte er keine Sendezeit bekommen, würden Sprengsätze, die im ganzen Land verteilt deponiert worden seien, explodieren, so der Mann.

Nur wenige Minuten später stürmte die Polizei das Studio und nahm den Geiselnehmer fest. Verletzt wurde bei dem Vorfall niemand. Das Gebäude des Senders kurz nach 22 Uhr wieder für sicher erklärt. Bei dem Angreifer handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um einen 19-Jährigen aus Pijnacker in der Nähe von Den Haag. Seine Wohnung wurde am Donnerstagabend durchsucht. Medienberichten zufolge studierte der Mann in Delft Chemie.

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