In puncto Ukraine

NATO-Geheimdienstler rücken ihr Putin-Bild zurecht

Ausland
07.12.2014 13:49
Der russische Präsident Wladimir Putin strebt nach einem Bericht des "Spiegel" keine Abspaltung der ostukrainischen Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk an, sondern will eine weitere Eskalation der Krise vermeiden. Geheimdienstler aus NATO-Staaten warnten ihre Bündniskollegen vor einer Fehleinschätzung der Kreml-Politik, hieß es in einer Vorausmeldung vom Sonntag.

Nach Einschätzung der Experten würde Putin eine Niederlage der prorussischen Rebellen zwar nicht hinnehmen. Doch statt einer Abspaltung setze er auf eine Umwandlung der Separatistengebiete in funktionierende Verwaltungseinheiten innerhalb einer föderalisierten Ukraine.

Die Nachrichtendienstler gehen laut dem Hamburger Nachrichtenmagazin davon aus, dass es unter den Separatisten mehr als ein Dutzend Gruppen gibt, die in der Vergangenheit oft unkoordiniert vorgingen und für Putin nur schwer zu steuern gewesen seien. Das wolle der russische Präsident jetzt ändern, schreibt der "Spiegel" ohne nähere Quellenangabe.

Putin glaubt an baldige und dauerhafte Waffenruhe
Putin hatte sich am Samstag nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Francois Hollande in Moskau zuversichtlich gezeigt, dass die Kämpfe in der Ostukraine rasch beendet und eine dauerhafte Waffenruhe umgesetzt werden könne. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko sollen am Dienstag in Minsk Vertreter Kiews, der Rebellen, der russischen Regierung sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa zu Verhandlungen über eine friedliche Lösung zusammenkommen. Der Gewalt in der Ostukraine sind seit dem Frühjahr mehr als 4.300 Menschen zum Opfer gefallen.

Auch am Wochenende sind wieder Zivilisten im Osten des Landes getötet worden. Die Stadtverwaltung der Rebellenhochburg Donezk teilte am Sonntag mit, in der Nacht habe es unter der Zivilbevölkerung drei Tote und zehn Verletzte gegeben. Es waren weiter Schüsse und Explosionen in der Industriestadt zu hören. Der kiewtreue Gouverneur der Region Lugansk erklärte, im Dorf Kriakiwka seien beim Einschlag eines Geschoßes im Hof eines Hauses zwei Zivilisten ums Leben gekommen. Nach Angaben der Armee dauern die Kämpfe um Lugansk und Donezk sowie im Gebiet um Debalzew nordöstlich von Donezk weiter an.

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